Autor Thema: Die Nacht beginnt mit Firlefanz  (Gelesen 1291 mal)

Ingo Baumgartner

Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« am: Juli 16, 2012, 13:32:43 »


Die Nacht beginnt mit Firlefanz,
sie albert mit dem Tag, der träge
und lustlos seinen letzten Glanz
verblassen lässt zur Sonnenschräge.

So stichelt sie, die Dämmerzeit,
versucht ihr Gegenstück zu necken.
Dem Schwindlicht geht der Ulk zu weit,
verschreckt nun selbst die Dämmer-Recken.

Mit Glut aus der Esse und lodernden Flammen
setzt  drohend der Abend den Himmel in Brand.
Der goldene Schein schweißt zwei Welten zusammen,
das mystische Reich mit dem nüchternen Land.

Zum Ernst ermahnt das Spiel die Nacht,
verweist sie auf ihr eignes Wirken.
Sie hüllt ins Dunkel, nützt die Macht
und schwärzt sogar das Weiß der Birken. 


cyparis

Re:Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« Antwort #1 am: Juli 16, 2012, 15:51:52 »
Ingo,

Du bist ein Wort-Zauberer !


Beglückten Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Ingo Baumgartner

Re:Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« Antwort #2 am: Juli 16, 2012, 19:49:00 »
Danke für den "Zauberer", cyparis. Ich hoffe meine Tricks fliegen nicht auf. :D LG Ingo

a.c.larin

Re:Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« Antwort #3 am: Juli 17, 2012, 16:15:22 »
lieber ingo,

einen trick hab ich aber schon herausgefunden: das ist der metrumswechel in  der dritten strophe.  ;)

nur nach der zersägten jungfrau suche ich noch
ah, da ist sie ja: sie hüllt sich ins dunkel und schwärzt das weiß der birken!
und aus dem mystischen reich heraus hoppeltein weißes kaninchen.....


überaus einfallsreich  hast du den dämmerzustand am tagesrand beschrieben!
gerne gelesen,
larin

Ingo Baumgartner

Re:Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« Antwort #4 am: Juli 30, 2012, 12:46:56 »
Herzlichen Dank, larin. LG Ingo

Martin R.

  • Gast
Re:Die Nacht beginnt mit Firlefanz
« Antwort #5 am: August 09, 2012, 03:12:04 »
Hi Ingo,

ein wunderbares Gedicht, wobei ich den Wortzauberer auch unterstreichen kann.
Der Text ist metaphorisch, bildreich, mit Phantasie geschrieben und nicht zu voll an Empfindeungen und Impressionen. Toll geschrieben!
Gleich der erste Vers gefällt mir dabei am besten.

Lieben Gruß
Martin