Ein kalter Hauch liegt schweigend auf den Dächern
und lauert dort auf manchen offnen Knopf,
auf dünne Mäntel, jeden freien Kopf
Spazierengehender, die auf den Wegen
der weiten Parke und auf allen Stegen
in mußevollem Gang sich teilend fächern.
Und sieht er Hälse sich am Tor entkleiden,
wird er zu Wind, der seinen Eiseskuss
in jeden bloßen Nacken drücken muss!
Und alle Menschen, wo sie fröhlich plaudern,
macht er sich ducken und vor Kälte schaudern -
wie muss er ihnen ihre Wärme neiden!
Novemberhauch, du eines Winters Bote,
der wie ein Raubzeug um die Häuser schnürt
und frieren lässt, was sein Geläuf berührt,
du bist erbarmungslos in deinem Drange,
der alle Welt um sich für ewig lange
besiegeln will mit seiner kalten Pfote.
Lass ab von deinem schattenhaften Schleichen,
vergiss, was deine klirrende Natur
dir abverlangt, den alten Treueschwur,
der dich an Frost und Schnee unsäglich bindet.
Lass doch die Wärme, die dein Suchen findet,
zum ersten Mal dein starres Herz erweichen!