Autor Thema: Der Aubach  (Gelesen 1221 mal)

Ingo Baumgartner

Der Aubach
« am: Januar 24, 2013, 10:29:48 »


Es scheint ihn die Kälte im Fließen zu lähmen,
im munteren Sprudeln durch laublose Au.
Die Schneewälle trachten, ihm Breite zu nehmen
und Eisfinger trüben gespiegeltes Blau.

Das Bächlein, das scheinbar in Trauer mäandert,
es träumt nur behaglich, vermeidet die Hast
und während sein Wasser das Wäldchen durchwandert,
begrüßt es so manchen wohl frierenden Gast.

Der Eisvogel lauert, den Fisch zu erspähen,
ein Reh setzt sein Siegel ins bachnahe Weiß,
die tauchende Amsel wippt hoffend im Stehen
auf krabbelnden Lohn für geduldigen Fleiß.

So fließt zwischen Ufern, dem Frühjahr entgegen,
das wahre Symbol einer inneren Ruh.
Mag lenzferner Reifbart die Grimmigkeit pflegen,
das Flüsschen wirft munternde Kusshände zu.

Daisy

Re:Der Aubach
« Antwort #1 am: Januar 24, 2013, 13:30:47 »
Hallo Ingo,

das ist ein wunderschönes Gedicht, so ganz nach meinem Geschmack.
Durch die ausgefeilte, sehr gewählte Sprache zauberst du vor die Augen des Lesers
das reizvolle Bild der winterliche Au mit dem Bach und den Tieren.

Hier zeigt sich einmal mehr, dass auch der Winter genug Anregungen bietet, um
gefühlvolle Lyrik zu schaffen.

LG Daisy

cyparis

Re:Der Aubach
« Antwort #2 am: Januar 24, 2013, 18:33:56 »
Ich schließe mich vorbehaltlos Daisy an!


Ganz lieben Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Ingo Baumgartner

Re:Der Aubach
« Antwort #3 am: Januar 25, 2013, 09:35:49 »
Daisy und cyparis!
Ich danke euch, dass ihr meine Zeilen so positiv aufgenommen habt. LG Ingo