Autor Thema: Zaun im Nebel )Anapäst)  (Gelesen 1265 mal)

Ingo Baumgartner

Zaun im Nebel )Anapäst)
« am: Februar 08, 2013, 11:32:06 »


Nur zum Scheine verjüngt sich der Holzzaun zum Spitz,
wo ein qualmender Nebel ihn vollends verschlingt.
Keine Spuren im Feldweg, der Schwarzdrossel Sitz
ist verwaist, weil der Vogel nicht Trübnis besingt
und ein Lied aus dem Grau ohne Zuspruch verklingt.

In dem Bilde liegt dennoch ein Maß Harmonie,
nicht die Vielfalt der Farben beschenkt unsre Sicht.
Karge Fahlschatten setzen die Monotonie
in ein anderes, wenig beachtetes Licht,
das dem Auge die Schneise für Grauwelten bricht.

cyparis

Re:Zaun im Nebel )Anapäst)
« Antwort #1 am: Februar 09, 2013, 20:25:16 »
Sehr ungewöhnlich, lieber Ingo!

Viel Neues aus Deiner Feder; beachtens- und betrachtenswert.
Bildhaft, bildhaft!

Aber den Nebel ließe ich rauchend sein.
Meine Begründung:

"rauh" bedeutete früher pelzig, haarig.
(Noch heute werden Pelze Rauchwaren genannt).

Steigt Nebel in den Wäldern auf, sagt man hier bei uns immer noch:
"Die Füchse rauchen Pfeife".

Qualm erinnert mich eher an Feuer.

Aber es ist DEIN schönes Gedicht.

Kann es sein, daß mich Anapäst an manche Gedichte Goethes erinnert?


Bewundernd:
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Daisy

Re:Zaun im Nebel )Anapäst)
« Antwort #2 am: Februar 10, 2013, 18:58:30 »
Hallo Ingo,

da ich Naturgedichte besonders mag, bin ich natürlich von so wohlgestalteten Versen hellauf begeistert.
Durch einen Großteil deiner hier eingestellten Gedichte habe ich mich bereits durchgelesen und bin außerordentlich beeindruckt.

LG Daisy