Autor Thema: Landluft  (Gelesen 1448 mal)

Daisy

Landluft
« am: M?RZ 08, 2013, 12:02:00 »
Man weiß, dass im Vergleich zur Stadt,
die Luft am Land schon etwas hat,
das wahre Kenner still genießen
bei einem Gang über die Wiesen.

Ein herber Duft steigt in die Nase,
doch stammt, im Unterschied zur Straße,
er nicht von Diesel und Benzin,
sondern von Kuhdreck und Urin.

Der Bauer düngt damit sein Feld,
was ihm ganz offenbar gefällt,
denn er fährt, ohne sich zu plagen,
den Stallmist weg auf einem Wagen.

Er hält das Heim von Kuh und Schwein
auf diese Weise peinlich rein
und sorgt dafür, dass durch den Mist,
die Luft am Lande anders ist.
« Letzte Änderung: September 09, 2013, 14:59:41 von Daisy »

cyparis

Re:Landluft
« Antwort #1 am: M?RZ 08, 2013, 18:43:45 »
Liebe Daisy -


früher gab es in unserem Dorf nur reine Kuhhaltung (wir hatten eine recht stattliche Molkerei), aber nach und nach ist aus dem Bauerndorf etwas ganz andres geworden.
Die Molkerei ist längst abgerissen, es sind noch zwei oder drei Kuhlandwirte da.
Gebaut wurde eine riesengroße Schweinemästerei.

Wenn ich an die früheren Misthaufen denke - mitsamt Hennen und Gockeln - wird mir ganz wehmütig ums Herz.
Der Mist stank in meiner Nase nicht.
Wohingegen die Schweinegülle zum Erbrechen reizt.
Außerdem schadet sie dem Grundwasser.


Dein Gedicht hat mir trotzdem gefallen.


Ländlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Daisy

Re:Landluft
« Antwort #2 am: M?RZ 09, 2013, 17:23:29 »
Liebe cyparis,

in meiner Gegend gab es früher um die kleinen Wohnorte herum, neben dem einen oder anderen großen Bauernhof, einige ganz kleine, landwirtschaftliche Anwesen.
Solch eine Miniatur-Landwirtschaft nannte man bei uns "Sacherl" und die Betreiber hatten meistens nicht mehr als zwei Kühe, ein bis zwei Schweine, einige Hühner
und einen Hahn. Manche hatten auch noch ein paar Tauben, oder auch einen Bienenstock.
Dann gab es einen großen Gemüsegarten, einige Obstbäume und einen kleinen Acker um Kartoffeln anzubauen und natürlich ein paar Wiesen, um das Futter für die
Kühe bereitstellen zu können.
Es ging dabei hauptsächlich um die Selbstversorgung und die überzähligen Produkte wurden in der Nachbarschaft verkauft.
Der dabei anfallende Mist hielt sich in Grenzen und wurde auch nie zu einem Problem was die Geruchsbelästigung anbelangte, aber es entging einem doch nie, an
welchen Tagen der Mist ausgefahren wurde.
Während meiner Schulzeit war ich oft zu Besuch auf solchen "Sacherln" und damals war es auch mein innigster Wunsch, selbst einmal Landwirtin zu werden.  :D

Bereits vor vielen Jahren erinnerte ich mich an meine Eindrücke von damals und zu dieser Zeit entstanden einige Gedichte, die sich mit dem Leben auf dem Lande
befassten, aber nicht wirklich ernst genommen werden sollten. Das Gedicht "Markttag", das ich hier auch bereits eingestellt habe, stammt ebenfalls aus dieser Serie
der älteren Werke aus meiner Sammlung.

Ich freu mich, dass mein Gedicht auch bei dir Erinnerungen wachgerufen hat und danke für deine bildhafte Schilderung!

Herzlichen Gruß von
Daisy

Ingo Baumgartner

Re:Landluft
« Antwort #3 am: M?RZ 13, 2013, 10:53:24 »
:D
Wer auf dem Land aufgewachsen ist, findet die Sache ja nicht gar so schrecklich. Das Geruchsgedicht gefällt mir. LG Ingo

Knacki

Re:Landluft
« Antwort #4 am: M?RZ 13, 2013, 13:40:29 »
Hallo Daisy

ja wir Landeier, wenn man mal den Dung auf dem Feldern überriecht,
dann ist es herrlich auf dem Land zu leben. Wir wollen in keine Stadt,
denn ne Kneipe hat es auf dem Land doch auch. Meist mit erstklassiger Küche.

Schöne Grüße
der Knacki
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also .....

cyparis

Re:Landluft
« Antwort #5 am: M?RZ 13, 2013, 14:09:30 »
Kommt auf den Dung an!


Die verspreiteten Dunghaufen haben mich nie gestört.
Aber die hektoliterweise versprühte Gülle ( ohne jeden Strohanteil!) ist widerlich und lediglich flüssig.
Der für mich wahre "Mist" besteht aus Kuhdung, Stroh und den Lüften, die ihm auf den Misthaufen aus der  wechselnden Windrichtung entgegenwehten.
D a  waren die Bakterien noch aktiv.
Schweinegülle wird in Plastiktonnen gesammelt und danach ausgebracht.

Na ja, das ist sehr subjektiv.
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Daisy

Re:Landluft
« Antwort #6 am: M?RZ 13, 2013, 19:09:20 »
Hallo Ingo,

deinem netten Kommentar entnehme ich, dass dir die Landgerüche auch nicht fremd sind!  :D

Herzlichen Dank fürs "Hereinriechen" und lieben Gruß von
Daisy


Hallo Knacki,

wie schön, dass du wieder mal hereinschaust!

Wir bleiben ganz sicher auf dem Land und genießen die Beschaulichkeit.
Mit den Kneipen hast du vollkommen recht.
Bei uns gibt es auch einige besonders gemütliche Mostschenken, sehr empfehlenswert.

Außerdem liebe ich das Alpenvorland und möchte es nicht missen.
In welcher Gegend bist du eigentlich beheimatet?

Vielen Dank für deinen lieben Zuspruch und herzliche Grüße von
Daisy


Liebe cyparis,

ein herzliches Dankeschön auch nochmal an dich!

Lieben Gruß von
Daisy