Hi, Cypi!
Ein guter Freund ist verstorben? Mein herzliches Beileid!
Dein Gedicht - wiederum sprachlich schön, rhythmisch...naja, höflich gesagt "unkonventionell".

Hier die "taktvolle" Variante:
Die Schaufel nahm ich nicht zur Hand.
Ich finde "Erd zu Erde" häßlich.
Warum nicht rein und rasch verbrannt?
Dem grauen Staub der Urne läßlich
verbleiben Herz und Hirn und Hand.
Warum im Sarg der Würmer Fraß?
Wenn ich den Toten nie vergaß,
lags nicht an einem Grab von Stein
nur voller moderndem Gebein.
Die Bilder einer Freundschaft bleiben.
Vor Augen steigt das Angesicht.
Was Würmer sehr viel lieber treiben,
bekümmert mich, mein Martin, nicht.
Du, Lieber, warst ein Menschfreund,
der jeden schätzte, leicht vergab.
Ich weiß, ich habe heut geweint.
Für Dich, nicht für ein kaltes Grab
hab ich die Tränen aufgespart.
Den fehlenden Reim in der letzten Strophe (Z2/4) habe ich auch ergänzt. Sehr gern gelesen - auch wenn der Anlass ein trauriger ist...
LG, eKy