Hallo gray-poet,
ein schönes kurzes Gedicht, dass viel Tiefe birgt.
Das Nirvana als unendliche Freiheit, ja.
Doch dann der abprupte Schluss (der mir daher auch gefällt!) mit dem Wort Mensch.
"Lebe endlich", das steht doch im Widerspruch zur eigentlichen Vorstellung des Nirvana.
Wer als Mensch lebt, dessen Seele hat sicherlich noch nicht den Gang ins 'ewige Nichts' angetreten.
Also:
Hier zeigt sich der Widerstreit von dem Wunsch nach endgültiger, vollkommener Freiheit und dem Wunsch nach einem ausgelassenen Leben, dem Erfüllen der Träume.
Man kann also keine Freiheit im Dasein finden? Man muss sich entscheiden?
Vielleicht. Vielleicht fühet aber auch das Erfüllen der Träume, das Ausgleichschaffen im eigenen Leben schlussendlich zur großen Freiheit.
Doch egal wie: Wessen Seele ins Nirvana möchte, der muss seinen Körper, den Menschen zurücklassen, der muss im Grunde sterben.
Und so passt es gut, dass der "Mensch" hier das Gedicht aufbricht, die Gedanken an Freiheit stoppt.
Ich hoffe hier nicht "überinterpretiert" zu haben, denn das Gedicht gefällt mir so wirklich sehr gut!

LG,
Meishere