Autor Thema: Vaun die Zacherln  (Gelesen 874 mal)

charis

  • Gast
Vaun die Zacherln
« am: M?RZ 28, 2015, 17:29:41 »
Waunst di richtig einikniast
und mitm denkn net vül wiast,
dann faongst im Dreck an fettn Wuam
und frisst'n schnölla ols er dia.
Wenn daun er waundert durchs Gedäam,
do blahts di auf olsara wia,
du losst an Schaas, der mocht kuan Lärm,
nua stinkn tuast, wenns di daun zreißt,
und in di triabn Augn do beißt's,
du freist di bled im jetzt und hia
und deine Zacherln fliaßn hoaß,
wals'd jetzt waaßt, des woas.  

« Letzte Änderung: M?RZ 29, 2015, 19:03:00 von charis »

cyparis

Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #1 am: M?RZ 29, 2015, 10:50:11 »
Liebe charis,


sind die Zacherln am Ende gar Tränen?
Oder Schweißtropfen?

Ein sehr deprimierendes Gedicht, weil alles so auf das Körperliche reduziert ist.
Falls ich mich nicht verlesen habe.
Ach, ganz einfach - mich hat es deprimiert.
Andre Leser vielleicht nicht.


Lieben Gruß
von
Cyparis

(etwas rat- und hilflos)

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #2 am: M?RZ 29, 2015, 15:39:26 »
Das verstehe ich nicht richtig, nämlich nur so:

Wenn (du) dich richtig reinkniest und mit dem Denken nicht viel wirst, dann fängst im Dreck einen fetten Wurm und frisst ihn schneller als ein Tier. Wenn er runter durchs Gedärm wandert, dann bläht es dich auf ??osara wia?? du lässt einen Scheiß, der macht keinen Lärm, nur stinken tust du, wenn es dich drunten zerreißt, nur in die trüben Augen da beißt es, du freust dich blöd im Jetzt und hier, und deine Tränen fließen heiß, weil du jetzt weißt, das wars.

LG gummibaum

charis

  • Gast
Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #3 am: M?RZ 29, 2015, 18:48:35 »
 8), lieber Gummibaum

"wiast" von wiasten=verschwenden/ = nicht zu viel nachdenkst
dia=dir /wird gerne statt dem Akkustiv "dich" eingesetzt/=schneller als er dich
alsora wia - ungefähr: wie nur was/hier: sehr starke
Schaas = Furz
daun=dann
beißen=brennen
fraist di bled = freust dich wie verrückt
des waos = es ist (endlich) vorbei.

Lieben Gruß
charis

gummibaum

Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #4 am: M?RZ 30, 2015, 00:32:36 »
Danke, charis. Das hilft weiter.

Wenn (du) dich richtig reinkniest und nicht viel nachdenkst, dann fängst im Dreck einen fetten Wurm und frisst ihn schneller als er dich. Wenn er runter durchs Gedärm wandert, dann bläht es dich sehr stark auf. Du lässt einen Furz, der macht keinen Lärm, nur stinken tust du, wenn es dich dann zerreißt, nur in die trüben Augen da brennt es, du freust dich wie verrückt im Jetzt und hier, und deine Tränen fließen heiß, weil du jetzt weißt, es ist endlich vorbei.

Bleibt nur noch die Überschrift unklar, die vielleicht verrät, was das für ein Wurm ist.

Dialekte lese eigentlich gern, habe aber nicht viel Übung. Sie zeigen mir, wie viel bunter unsere/jede Sprache ist, als es die Hochsprache (die ja früher auch einer dieser Dialekte war und dann ausgebaut wurde) erwarten lässt.

LG gummibaum

charis

  • Gast
Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #5 am: M?RZ 30, 2015, 08:13:55 »
Ja, lieber Gummibaum, ich finde den Dialekt und Wiener Humor auch erfrischend.
Man könnte sagen, es ist eine Art Lucy der Sprache.

Wer die Protagonisten meines Werkes sind? Vor allem der Wurm? Na ja, das überlasse ich deiner Fantasie.

Und weil du gerade so interessiert bist an lebendiger Sprache:

https://www.youtube.com/watch?v=dIOMzshSyy8

https://www.youtube.com/watch?v=Dryi5KVjQYQ

Ich hoffe, es gefällt!

Lieben Gruß und an schain Tog!
charis
p.s eine weitere Anleitung für Dichter findest du samst Übersetzung an aaO unter Dichterseelen von Url




gummibaum

Re:Vaun die Zacherln
« Antwort #6 am: M?RZ 31, 2015, 01:33:57 »
Danke!

heller & qualtinger: "Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es Musik von UMG enthalten könnte, über deren Verwendung wir uns mit der GEMA bisher nicht einigen konnten."