Autor Thema: Taumeltag  (Gelesen 1119 mal)

Erich Kykal

Taumeltag
« am: Juli 11, 2015, 10:12:49 »
Die Sonne steigt ins Zauberblau, wir wohnen
im neuen Tag, und wie mit Kinderaugen
betasten wir, wozu die Bilder taugen,
darin wir uns erkennen und betonen.

Die Blicke, die wir übernächtig schonen,
begreifen diesen Sommer und berühren
die leichten Wege, die ins Wagnis führen
und bunte Seelen fordern und belohnen.

An allen Farben will die Freude saugen!
Worin wir uns versehnen und ergänzen,
erwächst in uns zu taumelnden Allüren.

Wie um uns an den Stunden auszulaugen
verlieren wir in lichtberauschten Tänzen
den Willen, uns zu kennen und zu spüren.





Kommentar von Cyparis:

Die Sonne steigt ins Zauberblau, wir wohnen
im neuen Tag, und wie mit Kinderaugen
betasten wir, wozu die Bilder taugen,
darin wir uns erkennen und betonen.

Die Blicke, die wir übernächtig schonen,
begreifen diesen Sommer und berühren
die leichten Wege, die ins Wagnis führen
und bunte Seelen fordern und belohnen.

An allen Farben will die Freude saugen!
Worin wir uns versehnen und ergänzen,
erwächst in uns zu taumelnden Allüren./vertieft in uns die Kannelüren

Wie um uns an den Stunden auszulaugen
verlieren wir in lichtberauschten Tänzen
den Willen, uns zu kennen und zu spüren.



Nur diese Anregung.
Das Gedicht scheint für mich ubd meinen Zwilling gemacht zu sein.
Obwohl die letzte Strophe dem entgegensteht.

Hach - Erich, Du bist und bleibst ein Wortzauberer!


Cyparis
« Letzte Änderung: Oktober 07, 2020, 13:27:19 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Taumeltag
« Antwort #1 am: Juli 11, 2015, 11:36:48 »
Hallo Erich,

das ist für mein etwas ermattetes Gemüt gerade die einzige starke und belebende Nahrung. Vielen Dank!

Toll, wie uns in den Versen das Aufnehmen von sommerlichen Farben und Formen sammelt und konturiert und wie es uns dann über die Grenzen treten und in Freude verschwimmen lässt.


Bin begeistert
LG gummibaum
« Letzte Änderung: Juli 11, 2015, 11:38:22 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Taumeltag
« Antwort #2 am: Juli 11, 2015, 17:05:43 »
Hi, Gum!

Danke für die Blumen (Hoffentlich werden die nicht welk bei DER Hitze! ;))!

Hier findet sich ein ungewöhnliches Reimschema: Das Sonett kommt mit 4 Reimen aus (drei kommen viermal vor, einer zweimal). Die Binnenreime der Quartette finden sich in den Terzetten in den Zeilen 1 und 3 wieder - so gedachte ich auszugleichen, dass ich in den Quartetten unterschiedliche Binnenreime für S1 und S2 verwendet hatte.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Taumeltag
« Antwort #3 am: Juli 11, 2015, 19:42:03 »
Ja, ich sehe, du hast die Mühe gespart, mal neue Reime zu suchen und die alten bis zum Abwinken aufgetischt. ;D

Nein, das macht natürlich quadrierte Mühe, wenn der formale Rahmen einzwängt und die Kreativität sich nun so reich entfalten soll.

Chapeau!!

LG gummibaum
« Letzte Änderung: Juli 11, 2015, 19:45:54 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Taumeltag
« Antwort #4 am: Juli 14, 2015, 10:38:27 »
Hi, Gum!

 ;D Ja, das kann man so oder so sehen!  ;D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Erich Kykal

Re: Taumeltag
« Antwort #5 am: Oktober 07, 2020, 13:25:43 »
Hi, lieber Leser!

Irgendwie scheint es passiert zu sein, dass ein Kommentar von Cyparis mit Zitat quasi mit meinem Gedicht ganz oben "verschmolzen" ist. Ich stelle die unbearbeitete Eigenversion darüber.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.