Hi EV!
Finde ich gut geschrieben, bis auf die letzte Str., da werden Sprachfindung, Auftaktschema und Zeilenlänge zunehmend konfus. Es ist zwar ein surrealer Text, aber gerade darum sollte er innerhalb seiner metrischen Präliminarien bleiben, um sich so einen gewissen Halt zu verleihen.
Worte, die für mein lyrisches Emfinden nicht dazupassen: Die Verkürzung "spieln" (S3Z1), "komplett" (S3Z4), "Humus" (S4Z1), "Grammatur" (S4Z3, Was bedeutet das Wort überhaupt?).
Die Untertitel würde ich nach dem Bindestrich groß beginnen.
"Lichtaffin" ist ein Adjektiv - im Satz klein zu schreiben.
Änderungsvorschläge für runderen Sprachfluss und klares Metrum:I-
Ein älterer Herr aus geronnener Wahrscheinlichkeit
Die Menschen schliefen. Es war Zeit zum Träumen.
Sah hinter Wolken Licht aus tausend Jahren.
Die Liebe kühlte ab wie blauer Stahl.
Das Mondlicht tropfte durch die Jalousien
der Nacht und alle Bäume wurden kahl.
(Das Pflaster auf dem Weg war
lichtaffin.
Im Traume wollte ich nach Schweden fahren
und bernsteinfarben flossen mir die Tränen,
als wären sie die Stimmen meiner Stille
und
lauer Nächte kristalline Strähnen.)
II-
Ein weiblicher Tod mit Schmetterlingsflügeln
Auf Blättern spielt der Regen sein Klavier,
wir haben alles andere vergessen.
Im Traum, ganz nackt, alleine waren wir
von jener Dunkelheit
rundum besessen,
und ich warf mich im Taumel der Gedanken
ins Irgendwo und malte Pelikane
ins unbezahlte Ausmalbuch der Zeit.
Von Wipfeln hingen Zuckergußorgane
wie langgezogen in die Ewigkeit.
Sehr gern gelesen und bearbeitet!

LG, eKy