Entscheidung aus Liebe
So oft hab ich in vielen langen Stunden
gehalten, was doch längst zum Ende trieb.
Ich sah, wie jenes Tierchen sich gewunden
im Kampfe, ob es ginge oder blieb.
So oft hast du Geliebtes mir entrissen,
du mit der Sense, der doch Leben misst.
Du greifst so wahllos ohne ein Gewissen
und zögerst dann hinaus, was nicht zu ändern ist.
So oft hab ich’s an meiner Brust getragen
und zärtlich leckte es mir noch die Hand.
In seinen Augen standen tausend Fragen,
auf die mein Mund nicht ein Mal eine Antwort fand
und die Entscheidung, jene Qual zu kürzen,
bleibt dem grad, der einst seine Lieb’ gewann.
Mag den in einen tiefen Abgrund stürzen,
wenn er auch muss, weil er allein nur helfen kann.
So oft hast du Geliebtes mir genommen
auf deinem Gaul, der es ins Schwarze ritt.
Doch immer , wenn du mir so nah gekommen,
nahmst du ein Stück auch meiner Seele mit.
Für Janosch ( 14 Jahre), der heute in meinen Armen friedlich entschlummert ist.