Hi Gummibaum,
was Du beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen!
Ich war 2014 im Schwarzwald im Rahmen einer Exkursion der Universität zum Thema Landschaftsmalerei.
Unweit des Feldbergs stand eine sehr große Eiche und direkt daneben ein großer Rahmen aus massivem Holz. Ein Freund und ich ließen uns zum Malen dort nieder.
Wie man als junger Student so ist, trinkt man halt was. Mein ehemaliger Kumpel baute in seinem Werk mitten in der Szenerie eine Art "Novemberstadt" ein und ich...
Ich stellte mir vor, wie im Tal, mitten im Nirgendwo... Ein Rotlichtviertel steht mit nur einer einzelnen Frau darauf zu sehen. Vielleicht finde ich noch irgendwo ein Bild davon.
Die letzte Zeile deines Gedichtes gefällt mir sehr: So erfahren die Strophen eine besondere Zuneigung.
Im Schwarzwald einst, ich war im Suff,
stand ich vor einem Landschaftsrahmen.
In Wirklichkeit warn es Reklamen
des Hauses nah am Feldbergpuff.
Ich glaub, ich hatte mich verirrt!
Die Fenster schienen schon sehr müde,
der Räume Lichter ziemlich prüde:
erregt, bedrückt, fast wie verwirrt.
Doch ich vergaß, ich war ein Maler,
zu malen war es meine Pflicht,
sehr gotisch schien das Straßenlicht -
mein Leben lebte sich kausaler.
So kam es wie es kommen sollte:
Ein Bild aus Wald und Straßenpuff,
mit einer Frau in einem Muff,
die eigentlich was andres wollte...
Die Striche, die ich zog, warn krumm,
wie Wege, die nie zu mir kamen,
wie tausend Farben ohne Namen,
verschmiert, zerspellt, zerspachelt, stumm.
vlg
EV