Hi AL!
Vielen Dank für das huldvolle Echo!

Ja, die "ewigen" Abläufe des kosmischen Uhrwerks ... - dass wir sie so nennen, beweist unsere gesitige Kürze wie jene unserer Lebensspanne. Und doch, aus unserer ach so sterblichen Lage heraus betrachtet erscheinen sie nun mal so, wissenschaftliche Erkenntnisse hin oder her.
Die Tage werden zu Monaten, diese zu Jahreszeiten, diese zu Jahren, jene zu Dekaden, weiter zu Jahrhunderten, Jahrtausenden, Jahrmillionen usw. Ganz daheim kann unsereins eigentlich nur in Stunden sein, in Momenten, eingefangen im Kaleidoskop unserer Erinnerungen, die uns definieren. Und über uns drehen sich die Räder weiter, ungewahr unserer Existenz.
Oder erlangen sie erst durch unsere Gedanken Bedeutung, Wirken und Schwere? Wir haben die universale Entropie ins Korsett dessen gezwängt, was wir "Zeit" nennen, weil alles weitere unser Begreifen überstiege, und teilen uns das Leben mittels Uhrwerken ein, die uns mittlerwile zu gnadenlosen Herren geworden sind und uns weiterjagen durch fast das ganze Leben, damit die Metaebene unserer Kulturen weiterbesteht, unser begrenztes Welterkennen weiter funktioniert.
Aber ist unser Konzept der Zeit wirklich auf das Universum anwendbar? Oder funktiniert es nur innerhalb unserer kleinen Gehirne, die obendrein abhängig davon sind, was unsere unvollkommenen Sinne uns von der Welt zeigen?
Es mag widersinnig erscheinen, wenn ich von der "Ewigkeit des Augenblicks" schreibe - meine ich damit die konservierende Erinnerung, oder steckt eine viel größere, tiefere Erkenntnis dahinter, die sich mir letztlich verschließen muss, weil ich evolutionär einfach noch nicht entwickelt genug bin, um sie zu begreifen?
Sagt nicht irgendeine wissenschaftliche Theorie aus, dass alles gleichzeitig existiert, das gesamte Universum von Beginn bis zum Ende?
Ehrlich gesagt - zu hoch für mich. Und doch ... etwas in mir will an die Ewigkeit des Augenblicks glauben, denn wäre sonst nicht alles, was wir sind und waren, verloren im Meer dessen, was wir als Zeit bezeichnen?
Uff - auf solche Gedankenwege führt mich dein Kommi, und das über einem eigentlich vergleichsweise belanglosen Sommergedicht!

LG, eKy