Autor Thema: Das Mensch im Tier  (Gelesen 387 mal)

gummibaum

Das Mensch im Tier
« am: Dezember 08, 2020, 23:38:01 »
Wie oft bemerken wir bei einem Tier,
dass es uns ähnelt in den Schwächen,
sie zwar verfeinert hat, doch unsre Gier
und List noch deutlich daraus sprechen.

Was wir verachten, sehen wir bewahrt,
und die Entwicklung selbst der Viren,
der höchsten uns bekannten Überart,
beschloss, das Gut nicht zu verlieren.
 
Wir sollten unsre Ansicht überdenken,
und dem, was sich noch immer so bewährt,
den Rang des Tugendhaften schenken,
das auch uns primitivste Wesen ehrt…

 

Sufnus

Re: Das Mensch im Tier
« Antwort #1 am: Dezember 09, 2020, 12:15:39 »
Lieber gum!
Da hast Du dem selbsternannten Corönchen der Schöpfung mal ordentlich seinen Platz zugewiesen. In umgekehrter Evolution hat der Mensch offenkundig nicht den verfeinerten Entwicklungsstand seiner Mitgeschöpfe erreicht inklusive der Viren, denen einige Vertreter der Trump'schen Spezies sogar den Status als Geschöpf absprechen (damit meine ich jetzt mal ausnahmsweise keine quergelenkten Coronaleugner sondern die braven Biologen, die ein Virus nicht als vollwertiges Mitglied im Kreise des Lebendigen zählen ;) ).
Und was ist nun das hohe, in der lebendigen Natur so sorgsam bewahrte Gut? Es sind (S1) "Gier und List" - mithin der kampfeslustige Überlebenswille des "egoistischen Gens". Ein der Ironie unfähiger Mitleser mag leicht in zustimmend sozialdarwinistisches Kopfnicken verfallen und sich ob solcher Erkenntnis für klug halten - nunja... er nennt's Vernunft und braucht's allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein...
Sehr gerne gelesen!
S.


« Letzte Änderung: Dezember 11, 2020, 11:46:35 von Sufnus »

gummibaum

Re: Das Mensch im Tier
« Antwort #2 am: Dezember 09, 2020, 15:14:40 »
Schöner Kommentar wieder, lieber Sufnus.

Vielen Dank. Ich lese die sorgfältigen Auseinandersetzungen mit den Texten immer mit Gewinn. 

Beste Grüße von gummibaum

Sufnus

Re: Das Mensch im Tier
« Antwort #3 am: Dezember 11, 2020, 11:50:17 »
Das spornt an, lieber gum! Werde mich weiter um multiperspektivische Betrachtung der vielen schönen Wiesenblumen bemühen - so mir denn dabei verwertbarer Gedankendünger zur Hand ist... was bei Deinen lyrischen Gewächsen dank ihrer inspirierenden Kraft sehr leicht fällt! :)
Hm... gemischte Metapher... lass ich mir aber mal zu durchgehen...  O0
LG!
S.