Autor Thema: Dichter's Frau  (Gelesen 635 mal)

wolfmozart

Dichter's Frau
« am: April 13, 2021, 16:03:53 »
Schlanker Hals
Volles Haar
Schöner als
Sterne gar

Sufnus

Re: Dichter's Frau
« Antwort #1 am: April 13, 2021, 17:07:03 »
Schlanker Hals
Volles Haar
Schöner als
Sterne gar

Mein lieber WM!
Im Titel ein schwerer Fall von Apostrophitis und im folgenden Gedicht eine zusammenhanglose Verwurschteltung von nichtssagend-konventionellen Attributen - was haben denn ein schlanker Hals und volles Haar (letzteres klingt eher nach Shampoo-Werbung) mit Sternen zu tun!? Es gibt unter den Stachelhäutern die Ordnung der Haarsterne, aber sonst fällt mir da nicht viel zu ein.
Dieser Schnellschuss ist insgesamt leider nicht gehaltvoll und wird - da bin ich mir sicher - der besungenen Dichtersfrau nicht gerecht.
LG!
S.

Erich Kykal

Re: Dichter's Frau
« Antwort #2 am: April 13, 2021, 17:56:12 »
Hi WM!

Wiewohl ich offenbar romantischer bin als Sufnus und der Phrase "schöner als Sterne gar" durchaus etwas abgewinnen kann im obigen Zusammenhang, so pflichte ich ihm doch ob der argen Kürze des Textes bei. Solche "Minigedichte" solltest du sammeln und dann im Bündel publizieren, damit etwas lyrische Masse dem Ganzen Schwere verleiht.

Rasch, aber nicht ungern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Dichter's Frau
« Antwort #3 am: April 13, 2021, 20:23:15 »
... es ist gut und richtig, dass eKy etwas versöhnlichere Töne unter meine Kritik mischt! :) Um aber nicht falsch verstanden zu werden: Der Formulierung "Schöner als / Sterne gar" würde ich schon etwas abzugewinnen wissen (im Romantikerverein bin ich Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit), nur nicht, wenn vorher von Hals und Haaren die Rede war - das eine hat mit dem anderen nullo zu tun und so ein Vergleichmischmasch ist entweder ein Element von Komik (und als solches statthaft) oder ein Stilfehler. Da ich davon ausgehe, dass hier keine komische Wirkung beabsichtigt war, gehe ich von Letzterem aus.

Und warum reit ich jetzt so darauf rum und hab nicht einfach den guten alte Ignore-Modus bemüht? Weil WM in unregelmäßigen Abständen Formulierungen raushaut, die mich wirklich nachhaltig zu begeistern wissen und dann kommt wieder so ein Gedicht, wo ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass hier an Anmut und Mühe schmerzhaft gespart wurde. Ignoriert werden von mir nur Trolle und Nichtskönner, aber jeder Beitragende, von dessen Ambition und gutem Willen ich überzeugt bin, wird mit Kommentaren bedacht. :)

LG!

S. (im WM-Fanclub & daher ab und an krittelig)

wolfmozart

Re: Dichter's Frau
« Antwort #4 am: Mai 09, 2021, 18:06:49 »
Eventuell kein schlechter Vorschlag.  Vielleicht werf ich einmal falls verfügbar ein paar Kurzgedichte auf einmal raus.
Gruß wolfmozart

Sufnus

Re: Dichter's Frau
« Antwort #5 am: Mai 10, 2021, 11:26:59 »
Mein lieber WM!
Wenn man auf der Lyrik-Bühne allzu häufig Kritik für seine "Babys" hat einstecken müssen, kann das zu einer gewissen inneren Verstocktheit führen, die den Betroffenen irgendwann womöglich für jede (auch eine durchaus berechtigte und konstruktive) Kritik blind und taub zu machen vermag.
Ich sehe Dich etwas in der Gefahr, diesem Phänomen zu unterliegen, was auf Dauer höchst betrübliche Folgen für die Qualität Deiner Schreibhervorbringungen zeitigen könnte.
Der Apostroph nach Dichter ist z. B. ein gar eklatanter Grammatikfehler und es wäre klug zu nennen, diesen zu beheben.
Auch meine wohlmeinende Kritik, dass die Vermischmaschung von Hals-und-Haaren mit dem hohen, die Sterne bemühenden Ton sehr leicht den Absturz in unfreiwillige Komik heraufbeschwören kann, solltest Du zumindest reflektieren.
So mancher nämlich, der sich allen - nur als böswille Anfechtung erlebten - Hinweisen gegenüber völlig verschließt, wird schließlich vom gefürchteten Dr-Karg-Syndrom befallen und endet schreibtechnisch im Unguten.
LG!
S.