Autor Thema: Zur aktuellen wie früheren Weltlage  (Gelesen 569 mal)

Erich Kykal

Zur aktuellen wie früheren Weltlage
« am: Februar 24, 2022, 20:27:17 »
Der Mensch führt gerne seine Kriege
für jede Wahrheit, die er heiligt,
als wären nur errungne Siege
am Werdegang der Welt beteiligt.

Ob Recht, ob Unrecht, es liegt immer
im Auge dessen, der's beschreibt,
und das ist leider (geht’s noch schlimmer?)
der Sieger stets, der übrig bleibt!

Es dauert ganze Menschenleben,
bis man es objektiv beschaut.
So wird es immer Kriege geben,
weil man sich allzu gerne haut,

anstatt vernünftig zu bedenken,
dass Kinder auf dem Pausenhof
ihr Wollen auch nicht weiser lenken
als unsre Lenker:" Ralf is doof!"

Zu dumm, dass sie stets einen finden,
die ihnen gern die Waffen weiht,
wo man mit Lügen, Tricks und Finten
nur "Ralf is doof!" im Großen schreit!
« Letzte Änderung: Januar 24, 2023, 17:18:36 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Zur aktuellen wie früheren Weltlage
« Antwort #1 am: Februar 25, 2022, 17:48:10 »
Richtig, lieber Erich,

Kriegslüsterne haben die Pubertät nicht hinter sich gelassen. Aktuell gibt Putin ein Beispiel.

Geschichte ist zunächst immer Geschichtsschreibung der Sieger (so wird Selenskyj in Russland jetzt zum drogenabhängigen Faschisten mit Genozidabsichten und Putin zum Befreier gemacht); erst später kann sie objektiviert werden. 

Sehr gern gelesen.

LG g
« Letzte Änderung: Februar 26, 2022, 03:09:53 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Zur aktuellen wie früheren Weltlage
« Antwort #2 am: Februar 26, 2022, 12:58:55 »
Hi Gum!

Es ist die kranke Spirale von Hybris und Macht: Jemand, der sich aufmacht, regieren zu wollen, ist nur noch einen geistigen Schritt davon entfernt, die eigene Wichtigkeit mit der des Amtes gleichzusetzen, das er innehat, ganz egal, mit wie hehren und edlen Motiven er seine Oberfläche betreibt. Er mag sich sogar selbst noch lange einreden, "nur" ein "bescheidener" Diener seines Landes zu sein (ich erinnere an Mielke's Zitat in seiner letzten Rede: "Aber ich liebe doch die Menschen!"), aber längst haben Jasager, Schmeichler und Interessensdevote ihn davon überzeugt, dass es ohne ihn gar nicht mehr ginge!
Zuletzt betrachtet er seine persönlichen Interessen, Wünsche und Ängste als die des Landes selbst, und entsprechend fallen dann seine Entscheidungen. Und mit einem altgedienten "kalten Krieger" wie Exspion Putin KANN es keine versöhnliche Kooperation mit dem Westen geben. Da er seine eigenen alten Feindbilder immer noch projiziert und überall nur "heimliche Eroberer" sieht, die ihn immer enger zu umzingeln scheinen (zB wenn ehemalige Sovietrepubliken in die EU wollen und damit Natopartner werden), schlägt er immer wilder um sich - und zieht mithilfe anderer alter Betonschädel und machtlüsterner Großreichträumer alle in einen neu definierten Ost-West-Konflikt.

Leider benimmt sich der "edle Westen" auch um nichts erwachsener, mit seinen Drohungen und Wirtschaftssanktionen - das gibt Putin leider nur die Bestätigung, dass er von Anfang an wohl Recht hatte, und rechtfertigt scheinbar seine eigenen Manipulationen der Volksmeinung sowie die Wahl seiner immer rüderen Mittel. Ein neuer kalter Krieg zieht herauf - mindestens. Und alle schreiben dann wieder "Ralf is doof!" an die Wände ...

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.