Hi Gum!
Es ist die kranke Spirale von Hybris und Macht: Jemand, der sich aufmacht, regieren zu wollen, ist nur noch einen geistigen Schritt davon entfernt, die eigene Wichtigkeit mit der des Amtes gleichzusetzen, das er innehat, ganz egal, mit wie hehren und edlen Motiven er seine Oberfläche betreibt. Er mag sich sogar selbst noch lange einreden, "nur" ein "bescheidener" Diener seines Landes zu sein (ich erinnere an Mielke's Zitat in seiner letzten Rede: "Aber ich liebe doch die Menschen!"), aber längst haben Jasager, Schmeichler und Interessensdevote ihn davon überzeugt, dass es ohne ihn gar nicht mehr ginge!
Zuletzt betrachtet er seine persönlichen Interessen, Wünsche und Ängste als die des Landes selbst, und entsprechend fallen dann seine Entscheidungen. Und mit einem altgedienten "kalten Krieger" wie Exspion Putin KANN es keine versöhnliche Kooperation mit dem Westen geben. Da er seine eigenen alten Feindbilder immer noch projiziert und überall nur "heimliche Eroberer" sieht, die ihn immer enger zu umzingeln scheinen (zB wenn ehemalige Sovietrepubliken in die EU wollen und damit Natopartner werden), schlägt er immer wilder um sich - und zieht mithilfe anderer alter Betonschädel und machtlüsterner Großreichträumer alle in einen neu definierten Ost-West-Konflikt.
Leider benimmt sich der "edle Westen" auch um nichts erwachsener, mit seinen Drohungen und Wirtschaftssanktionen - das gibt Putin leider nur die Bestätigung, dass er von Anfang an wohl Recht hatte, und rechtfertigt scheinbar seine eigenen Manipulationen der Volksmeinung sowie die Wahl seiner immer rüderen Mittel. Ein neuer kalter Krieg zieht herauf - mindestens. Und alle schreiben dann wieder "Ralf is doof!" an die Wände ...
LG, eKy