Hi, Ingo!
Ich kann mich Günther's Meinung da nur anschließen: Wunderbare, zeilenübergreifende, komplexe Satzstruktur, eine sprachlich gekonntes Gewebe aus Klang und Reim!
Einzig das Reimschema bereitet mir ein leichtes Unbehagen, und zwar bezüglich der jew. letzten Zeile: ABBAA
A übergreift zwei Zeilen, B übergreift garnichts. Das erzeugt ein lyrisches Ungleichgewicht: Beim Lesen sehnt sich etwas in mir nach einem Abschluss mit B, z.B.: ABBAB, AABAB, ABABB oder ABAAB. Letzteres ist wohl die "gewohnteste" Lösung eines Fünfzeilers.
Ja, richtig: Du suchst nach Neuem! So gesehen ein interessantes Experiment. Dennoch: Das Gedicht an sich ist so wunderbar geschrieben, dass ich eigentlich bedaure, es an ein Experiment "verschwendet" zu sehen!
Nun, vielleicht gewöhne ich mich noch an dieses seltsam abschlusslose Strophenende. Es macht einen sich ewig öffnenden, sich verströmenden Eindruck - aber eben leider auch eine reimtechnische Asymmetrie. Ich arbeite daran, damit zu leben...
LG, eKy