Autor Thema: Tod aus Enttäuschung  (Gelesen 498 mal)

gummibaum

Tod aus Enttäuschung
« am: August 20, 2023, 13:38:42 »
Mein Bildschirm hat mich lange unterhalten.
Dann fühlte er sich ausgenutzt von mir, 
begafft und nie geborgen in ein Wir
und unterstützt beim Zweisamkeitsgestalten.

Ich spürte, in ihm angestaut, Gewalten   
des Schmerzes, und er konnte wohl nicht mehr.
Es funkte, und sein Antlitz wurde leer
und spiegelte im schwarzen Glas mich Alten. 

Ich drückte schnell, doch sinnlos alle Tasten.     
„Beatme“, fiel mir ein, „falls er noch lebt!“
Ich schürzte meine Lippen, doch sie passten

an keine Buchse, die ihm eingewebt.
Ich rüttelte den leichenstarren Kasten  - 
Umsonst, die Seele war davongeschwebt … 


« Letzte Änderung: August 21, 2023, 20:00:08 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Tod aus Enttäuschung
« Antwort #1 am: August 21, 2023, 21:02:41 »
Hi Gum!

So 'ne nette Sache!  ;D ;)

Eins mehr für deine veritable Sammlung vermenschlichter Nutzgeräte.

Im obigen Fall bleibt wohl nur die würdige Feuerbestattung in der Müllverbrennungsanlage ...

Nein, Quatsch, das wäre bei uns ja verboten, wegen der Giftstoffe in der Luft. Also ab mit dem Elektroschrott nach Afrika, wo kundige Kinderhäde auf der Deponie alles noch irgendwie Wertige ausschlachten, ehe die Reste und Plastikgehäuse dann dort verbrannt werden! Im Freien. Mit all den Kindern daneben, die für ihr Überleben im Müll wühlen müssen. ::) >:D

Gern gelesen!  :)

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Tod aus Enttäuschung
« Antwort #2 am: August 22, 2023, 04:49:38 »
Danke, lieber Erich,

für den lehrreichen Kommentar, der mit den afrikanischen Kindern der eigentlichen Leidtragenden an solchen Toden gedenkt. Gehört für mich zum Thema Postkolonialismus.

Ich werde eine Schreibpause einlegen.

LG g