Versucher sind wir, die sich selbst versuchen,
und wenn wir fallen, schonen wir uns nicht:
Verfemte vor dem eigenen Gericht,
die ihrem Schicksal und der Folgen fluchen.
Bestrafer sind wir unsrer eignen Sünden,
geständig suchend nach der Gnade Licht,
und doch als Kerkermeister in der Pflicht,
die ewig sich der Dunkelheit verbünden,
die unser Fehlen vor der Welt verbergen,
verwischen kann, was wir im Rausch getan.
Sie macht aus Riesen eine Schar von Zwergen,
die sich in ihr verkriecht, dem Licht der Gnade
so fern in ihrem selbst erschaffnen Wahn
wie Heiden dem Besitz der Bundeslade.
Wie können wir vor uns Vergebung finden,
dass endlich heilen kann, was uns verbog?
Dass uns der Richter, der von Sühne log,
entlässt, anstatt sein Urteil zu verkünden?
Wann fassen wir, dass wir im Leben fehlen,
damit wir lernen, Bessere zu sein?
Stattdessen machen wir uns selber klein,
entschlossen, uns zu strafen und zu quälen.
So wird kein Morgen je uns friedvoll grüßen,
kein Heil uns werden aus bereuter Tat,
kein Licht uns je die Finsternis versüßen,
darin wir treiben, bis wir drin versinken,
und jeder Tag, der um Vergebung bat,
wird ungenutzt in altem Weh ertrinken.