Hi Erich,

lass dich trösten, Bruder im Reime.....
Das war schon immer so......Einst war Herr Adam Herr der Welt im Paradiese:
Das Erdenrund war sein! Die grüne Wiese,
der Berg, der Bach, sogar der Apfelbaum -
gottgleich von Gott gesetzt in seinen kühnen Traum!
Wer tat es ihm denn je auf Erden gleich?
Des Menschen Wille war sein Himmelreich!
Er fühlte sich unschlagbar ( war es auch) -
doch letztlich kam ins Grübeln er. Ihm riet der Bauch:
"Oh Herr, erlöse mich aus Einsamkeit!
Du bist so fern. Mir fehlt hier wer. Zu zweit
lässt sich das Leben doch viel leichter tragen.
Ich werde dir dafür auch immer "Danke!" sagen."
Gott, der ja damals mit sich reden ließ,
fand nichts dabei. Drum gabs im Paradies
bald noch ein Wesen, menschlich und apart,
auf Adams Wunsch hin. Ihre Gegenwart
war etwas, das ihn wesentlich ergänzte.
Nur dämmerte ihm leis: Ob er noch glänzte,
so einzigartig mit ihr, wie zuvor?
Die Eva zwickte ihn bloß in das Ohr:
"Ich bin die Gottestochter, du der Sohn -
nicht mehr, nicht wen' ger! Emanzipation,
das heißt doch nur: Ein jeder Mensch hat Glanz!
Dein Konkurrenzkampf ist nur Affentanz."
Sie fing es richtig an, denn Adam hat verstanden -
und wenig später kam ein Apfel schon abhanden!
Gott wurde zornig. Eva hat gelacht,
hat sich mit Adam auf den weiten Weg gemacht.
Die Weisheit hat sie wohl vom lieben Gott,
vom Teufel Rafinesse! Doch zur Not
verbindet beides sie zum Hausverstand:
Seht hin! Noch immer hält sie an der Hand
den Adam (ihren Paradiesesrest),
sie hält zu ihm und hält ihn aufrecht, hält ihn fest.
Was er mit Eifer sucht - sie nimmts in Kauf.
Denn Eva nimmts auch mit dem Teufel auf.....

larin