Gartenbild

[a.c.larin]

Am Wegesrand, im letzten Teil des Gartens,
wo Margeriten blühn im milden Sonnenschein,
dort sitz ich oft versonnen da,  mit mir allein -
genieße diese Zeit des stummen Wartens.

Da steigt ein leises Lächeln auf aus Blumenchören!
wo ich an dich und unser kurzes Glück gedacht.
Ob je mir wieder neue Liebe, neue Hoffnung lacht?
Wie gern würd ich heut heil'ge Eide schwören,

die traute Zweisamkeit zu schützen! Doch betören
uns Welt und Wahnsinn mit der ew'gen Jagd nach Siegen,
der wir verfallen, bis wir strauchelnd unterliegen.

Ob wir einander jemals wieder angehören?
Ich zähls an Blumenköpfen aus. Sie wiegen
mich sanft in Zuversicht: So darf die Seele fliegen....

[cyparis]

Liebe larin!


Die dritte Strophe dieses gelungenen Sonetts ist betörend!

Neidloses Kompliment
mit lieben Grüßen
von

cyparis

[Guenter Mehlhorn]

Musst Du, entgegen dem Versprechen,
denn über uns so offen sprechen?

[a.c.larin]

liebe cyparis -
ich ließ mich von einem sommerbild inspirieren - ein lauschiges plätzchen mit gartenbank.
gerade recht zum träumen für einen bitterkalten wintertag...

hallo günter,
wenn du es nicht schon wieder ausgeplaudert hättest, wären die doch NIE darauf gekommen.....

lg, larin

[Guenter Mehlhorn]

Denn hätten se aba auch nich jewusst, wat Sache is und wat ick für Schanzen habe!

[a.c.larin]

Im Garten willst du dich verschanzen,
so zwischen Obst und Kräuterpflanzen?
Legst du dich quer ins Blumenbeet?
Pass auf! Wenn ich mal gründlich jät,

dann hack ich dich in fuffzig Stücke!
Doch nicht aus böser Hintertücke -
auch nicht aus Heimlist , I bewahre!
Doch lässt die Sehkraft meiner Jahre

schon langsam nach! Ich glaubte dann,
du wärst ein Riesen - Löwenzahn,
ne Distel oder gar ein Lattich,
ein Essigbaum vielleicht (den hatt ich!):

Da wachsen kreuz und quer die Wurzeln
so rasch, bald muss man drüber purzeln!
Es sei denn, mit der Gartenkralle
machst du das schlimme Unkraut alle.

Und außerdem ist doch jetzt Winter.
Verschanz dich nicht im Garten, Günter!
Bei cirka minus siebzehn grad
wärst du als Schneemann zwar apart,

doch wär es etwas zugig eben.
Ich müsste wieder dich beleben
mit einem Kuss und Herzmassage.
Erspar mir bitte die Blamage:

Wenn ich da irgendwas nicht kann,
holt dich dann bofrost, guter Mann?

[Erich Kykal]

HI, larin!

Das hab ich im andern Forum schon gelesen - Bildgedichte! Dort hab ich auch was dazugedichtet.
Darf ich hier mal ein wenig "basteln", um störende Verkürzungen, sprachmelodische Holperstellen und Ungleichgewichte zu verbessern - ganz nach meinem Gusto. Wer weiß, vielleicht kannst du was davon brauchen...


Am Wegesrand, im letzten Teil des Gartens,
wo Margeriten blühn im milden Sonnenschein,
dort sitz ich oft versonnen da. Mit mir allein
genieße ich die Zeit des stummen Wartens.

Da steigt ein leises Lächeln auf aus Blumenchören,
wo ich an dich und unser kurzes Glück gedacht.
Ob je mir wieder neue Liebe, neue Hoffnung lacht?
Wie gern würd ich heut große Eide schwören,

die traute Zweisamkeit zu schützen! Doch betören
uns Welt und Wahnsinn mit der Jagd nach Siegen,
der wir verfallen, bis wir strauchelnd unterliegen.

Ob wir einander jemals wieder angehören?
Ich zähls an Blumenköpfen aus. Sie wiegen
mich zart in Zuversicht: So darf die Seele fliegen....


LG, eKy

[a.c.larin]

Hallo Erich,
deine Vorschläge passen perfekt - und zwar alle.
Also: Ich baue noch um....

Merci, larin