Autor Thema: Klimawandelsommer  (Gelesen 1226 mal)

Erich Kykal

Klimawandelsommer
« am: August 12, 2024, 08:36:17 »
So wie Gefangene, die hinter Gittern
verblassend überdauern und verwittern,
erscheinen mir die sommerlichen Tage,
da kühler Schatten selbst nur eine Sage

noch ist für leidende und matte Stunden,
von Sonnenglut gefoltert und gebunden
an dieses gnadenlose Licht von oben,
dem keine Wolke hat sich vorgeschoben,

die nicht schon selbst verdurstend sich verlöre
und stumm zergeht. Ich steh in Schweiß und schwöre
dem Sommer ab und seinem Übertreiben,
und werde bis zum Herbste drinnen bleiben.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Klimawandelsommer
« Antwort #1 am: September 17, 2024, 19:24:06 »
Dein Gedicht macht die Qual gut fühlbar, lieber Erich

und spricht mir aus der Seele. Mein Tischpartner war der Ventilator, vor dem ich im abgedunkelten Raum die Stunden vorüberziehen ließ. Leider ist der Klimawandel viel schneller als unsere Rückmutation zu Lebewesen Kohlendioxid reicherer Erdzeitalter.

Mitfühlend gelesen.
LG g
 


   

Erich Kykal

Re: Klimawandelsommer
« Antwort #2 am: September 30, 2024, 12:47:55 »
Hi Gum!

Danke für die unterhaltsame Antwort! Ja, mein Ventilator hat heuer auch Überstunden gemacht. Wäre ein Klimaanlage nicht so empfindlich, wartungsintensiv und teuer in Anschaffung und Einbau, ich hätte mir längst eine zugelegt.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.