Hi Gum!
Wir leben heutzutage ja so leichthin nebeneinander her und aneinander vorbei, anonym im Ameisenbau der Stadt oder isoliert auf dem Lande - das bisschen Sozialkontakt, das unerlässlich ist, bekommen wir im Internet, wenn wir wollen, und ohne die Lästigkeiten und Verpfichtungen tiefgehender Bindungen. Leben light sozusagen, mit panem et circenses über den Bildschirm ...
Ab und zu aber klopft das reale Leben anderer an unsere oberflächliche, flatterhafte Aufmerksamkeit - vielleicht, wenn es zu Ende geht wie im obigen Gedicht, und alle vertagten oder gleichgültig abgetanen Chancen, diese andere Existenz zu berühren, zu erspüren, mit ihr gestorben sind. Dann fühlen wir ab und an vielleicht noch diese Leere in uns, an die wir uns gewöhnt haben, diese Lösgelöstheit von der Welt, die eingebildete Unberührbarkeit in unseren Gemütern, und wir erschauern vor dem, wozu wir uns erzogen haben.
Halte solche Momente kostbar - sie lehren uns den Weg, den wir alle gehen müssen, ob von anderen berührt und getröstet - oder nicht.
LG, eKy