Hi Gum!
Tja, 'Stadtluft macht frei!' - so wusste man schon im Mittelalter, auch wenn der Spruch erst im Nachhinein entstanden ist, um die damalige Migration zu erklären.
Die Städte damals: Klaustrophobische Enge, Gestank aus jeder Gasse mangels Kanalisation und jeder Menge Nutzvieh in den Häusern, plus Pferdeställe en masse. Die Nachtscherben wurden in ärmeren Vierteln aus dem Femster gekippt, die Straßen entsprechend voller Unrat und Schlamm. Die Leute tranken lieber Dünnbier oder Wein - das war gesünder als das Wasser dort!
Seuchen breiteten sich rasch aus, Privatsphäre gab es nicht, außer man war stinkreich - Familien schliefen alle im selben Raum. Es gab viele Bettler, Räuber und Diebe, die Hygiene war fürchterlich, Medizin zu teuer.
Alles war aufdringlichst reguliert, wenn man Geld verdienen wollte: Gilden und Zünfte blieben unter sich, für die 'Zugereisten' blieben nur die Hungerjobs, die niedersten Arbeiten. Nicht einmal ihre Kinder durften hoffen, je etwas Besseres zu werden, da die Stände damals nicht nach oben durchlässig waren. Dazu Verleumdung und üble Nachrede - die meisten 'Hexen' wurden in den Städten verbrannt!
Und, und, und - man fragt sich ernsthaft: Wenn die Leute solche Verhältnisse jenen auf dem Land dennoch vorzogen ... wie schlimm musste dazumals erst dort gewesen sein!?
LG, eKy