Die Schatten schrumpfen vor dem Licht im Osten,
sein Leuchten krallt sich lüstern in den Tag,
und was in Dunkelheit verborgen lag,
steht an der Sonne grellem Prangerpfosten.
Der kühle Stahl der Nacht muss nun verrosten,
er löst sich in der Wärme. Schläfer, sag -
wie lang reicht jedes Atemzugs Ertrag
dem Wächter deines Schlafs auf seinem Posten?
Vergeblich sein Bemühn - du wirst erwachen
und blinzelnd schauen in die junge Glut,
die deinen Sinnen stille Wunder tut.
Und jede Stunde trägt ein andres Lachen
von lichten Dingen, die dir Freude machen,
und jedes Wunder weiß dir frischen Mut.