Hi, Cypi!
Ein wunderschönes Stück Lyrik!
Ein paar Winzigkeiten:
Das Rauchgras zittert.
Astern blühn. Der See erschauert schwer im Grunde
und alle Blätter flüsterns leis im Wind,
daß sich der Herbst erbittert
seinen Weg erkämpft, er weit in alle Runde Betonter Auftakt! Lösung: "den Weg erkämpft..."
seine Farben streut, in alle Wasser rinnt Betonter Auftakt! Lösung: "die Farben streut,..."
und Nebel sät.
Die Erde wittert
den nahen Frost in früher Dämmerstunde,
wenn Mond und Sonne schweigend sind.
Und selbst der Tod sieht jäh erschüttert -
ihm ist es ungewollte Kunde -
daß Sommers heißgeliebtes Rosenkind
in seine Hand gerät.
Der Herbst ist da.
Die Erde bleicht und halbzerfressen sinkt der Sommer
in sein aus rotem Laub gehobnes Grab.
Er weiß, daß übers halbe Jahr
er aufersteht als lichter, frommer
Leuchtender, der alles gab - Betonter Auftakt! Lösung: "Erleuchteter, der..."
und er verzeiht.
Schwarz hängt die Rah,
war gestern noch das zarte Birkensamt,
war gestern noch der Pappel dunkler Glanz.
Die schwere Traube spürt, was heut geschah:
Zu süßer Schwermut ward nur sie allein verdammt, "allein" würde ich streichen, für den Rhythmus.
denn selbst die Schlehe stürzt zum Todestanz - Schöner: "Totentanz".
Der Herbst gedeiht..... Wozu die Leerzeile? Ich würd's dranhängen wie in den anderen Strophen.
Sehr gern gelesen - und zu bearbeiten war nicht viel. Dein Duktus folgt wieder ganz der Wortmelodie, ein paar längere oder kürzere Zeilen fallen kaum ins Gewicht. S2 erscheint mir am trefflichsten gelungen in der Symbiose von Wortführung, Takt und Inhalt!
LG, eKy