Ein interessantes Bild, klasse gemalt. Über den Künstler weiß ich so gut wie nichts, aber es scheint sich um ein Selbstporträt zu handeln, wohl kein reales, aber ein fantasiertes; denn auf der rechten Schulter des Seemanns ist sein Name "O. Griebel" tätowiert. Spannend ist der Bezug zu Amerika und Frankreich, denn ich habe in seiner Biografie nichts darüber gefunden: Auf der Brust begegnen sich ein Franzose und ein US-Amerikaner, wobei nicht eindeutig ist, ob im sportlichen Kampf oder als Begrüßung, darunter eine seltsam gekringelte Schlange und auf dem linken Arm der Kopf eines nordamerikanischen Indianers. Auf dem rechten Arm ist ein Mensch mit einer Keule abgebildet, die aber ebensogut ein Baseballschläger sein könnte, denn der Mensch, der sie hält, macht einen sportlich-modernen Eindruck. Auf der linken Hand fällt der Davidsstern auf, auf dem Oberarm eine Brieftaube sowie eine Göttin, die ein Füllhorn ausgießt.
Das sind alles merkwürdige Motive für einen Künstler, der ein überzeugter Kommunist war. Wenn er den Seemann als einen Weltenbummler darstellen wollte, sind sie zwar verständlich. Aber weshalb hat Griebel dieser Figur seinen Namen gegeben? Oder ist es nur eine originelle Art, ein Gemälde mit seinem Namen zu kennzeichnen?
Das Gedicht ist gelungen, gerne gelesen.
Aspasia