Ausrottung des Bösen
Als die Tiere sich verschworen,
und ihr Heer uns unterwarf,
wurde die Moral geboren,
dass man Menschen schlachten darf.
Wald und Flur voll bleicher Wangen,
denn im Menschenbretbetrieb
warteten auf Menschenschlangen
Nackenbiss und Prankenhieb.
Reste nach dem Leichen-Fleddern
köchelte man tiergerecht
mal mit Körnern, mal mit Blättern -
Nichts vom Menschen wurde schlecht…
Fröhlich ins Alter
Flacher sind die Knorpelscheiben.
Eingeschrumpft wirkt die Gestalt.
In zerkratzten Pfannen reiben
raue Köpfe und beschreiben
schmerzenswortreich: Du bist alt.
Enger sind die Blutgefäße,
deine Hände ständig kalt.
Und als ob er sich zerfräße
und der Kalk im Cortex säße,
zeigt Demenz dir: Du bist alt.
Doch du nimmst es kindlich heiter,
gibst dem Wandel noch mehr Schwung:
Kuchen macht die Hüften breiter,
Sofastau Varizen weiter,
und sie jubeln: Wir sind jung...
Thema: Zwei Gedichte (Gelesen 1421 mal)