Als Kind war ich nicht selten mit allen Wassern gewaschen.
Mit dem Herz auf der Zunge
und den Kopf voll mit Träumen
zog ich durch diese große Welt.
Ich war wie ein Vagabund.
Entdeckte immer neue Pfade, fühlte mich stets frei
und manchmal wie ein Held.
Ich war weder arm noch reich
und hatte mehr Löcher als Groschen in den Taschen,
doch stolz trug ich meine Krone
aus Blättern und aus Kieselsteinen.
Ich war die Königin der Wälder.
Am Ende eines jeden Regenbogens
suchte ich den Topf mit Gold und lief barfuß über Stoppelfelder.
Doch Zeit ist wie ein Fluss und hat die Jahre ausgewaschen.
Und mein Herz, es wurde stiller,
die Träume wichen der Vernunft.
Nur mein Fernweh ist geblieben,
das Leben baute viele Mauern.
Und auf all den Wegen, die nicht immer meine waren, ging so viel verloren,
zu oft hab ich geschwiegen.
Manchmal blicke ich zurück,
suche meine alten Pfade, finde ein paar Groschen noch in meinen Taschen
und sammle die Erinnerungen
wie kleine, bunte Kieselsteine.
Ich denke wieder an die Wälder,
an unbeschwerte Kindheitstage
und sehe unter jedem Regenbogen die längst verschwundenen Stoppelfelder.