Was wirklich gut war, zeigt sich oft so spät,
weil erst in Rückschau sich Erkenntnis rundet,
weil mancher Tropfen erst im Abgang mundet
und mancher Duft berührt, wenn er verweht.
Was wirklich gut war, keltert sich durch Zeit,
fügt erst Erinnerung ins rechte Wissen,
und Stücke, weit verstreut, zerschlissen,
verwebt sie zur Essenz, von Tand befreit.
Was wirklich gut war, sammelst du dann ein,
trägst es wie Feuerholz vor deine Türe.
Das Alter zwingt zur Klarheit, die Allüre
fällt von dir ab. Du lässt das Kämpfen sein.
Du lebst die Stunden jetzt, kannst keine borgen.
Wie schnell die Welt da draußen sich doch dreht!
Du bleibst im Heute, rechnest nicht mit morgen.
Was wirklich gut ist, zeigt sich oft nur spät.