Werte Wiesenfreunde,
wieder nächtliche Kurzweil!
Es ist deswegen so preziosenhaft, weil es - bis auf die Oberfläche vielleicht - jenseits des Romantischen angesiedelt ist.
Diese gewisse geistige Härte, die weder mit Geschwall noch mit Geleier sich bedecken muss und klares Wasser bevorzugt.
Das machte vielleicht, zusammen mit andern Tugenden aus alten Tagen, den besonderen Stil.
Irgendwie streift mich noch ein anderer Sang, der mit den Worten endet: o wär im hellsten Stern tagtäglich mir sein junges Blut.
Ob diese beiden aus der gleichen Quelle kamen? Na ja, im Grunde unwichtig.
Die vielen auf den ersten Blick nichtig erscheinenden Attribute aus dem Reich der Flora sind gewisserweise eine Signalfanfare:
es war etwas bedeutend und die Bedeutung erstreckte sich über die kleinen und großen Ströme hinfort.
So wird zur zweiten Strophe übergeleitet, welche die Essenz beinhaltet und eine Bitternis der besonderen Art präsentiert.
Kein Erbe, keine Erinnerung, nur gesunkener Blick in die wieder erwachende Wildnis - wie könnte die tragische Melodie gräulicher sein?
Ach, mich könnte wieder das Wehklagen anfallen, im Gegensatz wahrscheinlich zu euch Mondseelen.
Denn wo sehe ich rechtschaffene Worte über die Kümmernis und den Rest?
Wie doch ein holdes holdes Lebensangesicht zum Sand in der unbarmherzigen Uhr ward, der spürbar durch die Hände rieselt -
das muss einem doch zumindest einen Moment kühlen inneren Schweigens bereiten.
Erschreckende Vorstellung, nach Dezennien den Jugendtraum zu beklagen.
Erschreckende Gedanklichkeit, dass insofern alles vielleicht mehr oder minder Quälerei ist.
In summa:
für das Gelalle von Melancholie und dergleichen war das Äugelein zu rein - die Quintessenz ist sehr unerquicklich.
Grüße aus dem Totenreiche
M.