Autor Thema: Sandiges  (Gelesen 1716 mal)

gummibaum

Sandiges
« am: Mai 29, 2013, 10:43:29 »
Vom Sandkorn wird nicht oft geschrieben,
es zieht die Dichter kaum in Bann
und doch, ein Sandkorn, das geblieben
im Muschelleib, setzt Perlen an.

Ein solches Korn, zwar abgerieben
vom Stein, der wittert, fortgeführt
in Bächen, mit dem Wind getrieben,
ist etwas, das sich nicht verliert.

Es sammelt sich mit seinesgleichen
und bildet Sandstein, Sand und Strand.
Und liegt dein Bauch dort, soll er weichen
Sand rieseln spürn aus meiner Hand.


(aus dem Fundus und daher vielleicht schon bekannt)
« Letzte Änderung: Mai 29, 2013, 15:11:10 von gummibaum »

cyparis

Re:Sandiges
« Antwort #1 am: Mai 29, 2013, 13:01:28 »
Beinahe, lieber gummibaum,

hätte ich die beiden letzten Verse mißverstanden.
Da sieht man, wie wichtig ein nicht geschriebenes Komma sein kann!

Ich hätte trotzdem aus der vorher reinen Mineralogie das Fleischliche herausgehalten (obwohl die Muschel auch fleischlich ist).
Das Gedicht habe ich nicht gekannt.

Mir gefällt es gut!


Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Sandiges
« Antwort #2 am: Mai 29, 2013, 13:30:35 »
Nicht gekannt, aber schon mal kommentiert. Zum Glück nicht viel schlechter. Danke. LG gummibaum

cyparis

Re:Sandiges
« Antwort #3 am: Mai 29, 2013, 13:55:30 »
Tatsächlich?
Kann gut sein.
(Wo?
Dürfte dann in Poetry gewesen sein.)
Das versichert mir Dr. Alzheimer jeden Morgen, wenn er Hausbesuch macht.
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Sandiges
« Antwort #4 am: Mai 29, 2013, 14:18:32 »
Hi, Gum!

In S2Z2 müsste nach "wittert" ein Komma sein, kein Punkt, denn so hängt das zuvor benutzte "zwar" quasi in der Luft, denn das Gegengewicht dazu (Z4) ist durch den Punkt abgeschnitten.

Ein solches Korn, zwar abgerieben
vom Stein, der wittert, fortgeführt
in Bächen, mit dem Wind getrieben,
ist etwas, das sich nicht verliert.

so korrelieren die Satzteile wieder, da in einem einzigen Satze vereint.

Ein schönes Gleichnis, und die emotionale Komponente zuletzt, der Sand quasi in seinem schönsten Nutzen als Mittler der Liebe, stört mich gar nicht, im Gegenteil - erst diese Conclusio mit direktem menschlichem Bezug macht das Gedicht zu etwas Besonderem!

Sehr gelungen!

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Sandiges
« Antwort #5 am: Mai 29, 2013, 15:17:28 »
Hallo cyparis,

grüß den Dr., er hat mich auch schon betreut.


Hallo Erich,

der Punkt hatte keinen Sinn. Ich wundre mich über ihn. Danke.

LG gummibaum

gummibaum

Re:Sandiges
« Antwort #6 am: Mai 29, 2013, 16:12:20 »
Der vergessliche Lehrer

Unser Lehrer war schon immer
recht zerstreut, doch dann vergaß
er zwei Kinder in dem Zimmer
und da endete der Spaß.

Als die Ferien zu Ende,
hatten sie sich aufgezehrt,
übrig waren nur die Hände
und die hat er weggekehrt.

Konnte sich nicht mehr besinnen
auf des Schulrats Tochter, Sohn.
Wollte Unterricht beginnen, 
doch der Schulrat sprach: „Pension!“


(das nur schnell von wegen Dr. Alzheimer)

Erich Kykal

Re:Sandiges
« Antwort #7 am: Mai 29, 2013, 18:48:50 »
Tja, Herr Kollege... ;)

Beim Tippen verpasst man schon mal die Kommataste und erwischt die mit dem Punkt gleich daneben! Wie man es dann allerdings dennoch schafft, das folgende Wort groß zu schreiben, bleibt rätselhaft... ;D ;D ;D

Lachende Grüße, ein Kollege! ;)
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Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.