Hallo ihr Lieben,
ich verstehe deine Einwände, lieber Erich. Aber es ist, wie cyparis meinte: Ich spreche hier von einem Weltenplan.
Ohne ins Esoterische abgleiten zu wollen möchte ich dazu sagen, dass ich mich hier von asiatischen Denkansätzen inspirieren ließ. Denn ich beschäftige mich mit der Kampfkunst Taijijuan, die wiederum vom Daoismus beeinflusst ist. Demnach durchdringt das Chi, die Lebensenergie, grenzenlos alle Materie. Alles bewegt sich und nichts geht verloren.
Neben dem philosophischen hat der Aufbau des Gedichts einen ganz simplen reimtechnischen Grund: Es handelt sich um eine von cyparis bevorzugte Form, nämlich ein Akrostichon. Bei Akrostichen ist das Dilemma, dass der erste Buchstabe in jeder Zeile ja vorgegeben ist. Trotzdem ist der Sinn für mich persönlich schlüssig.
"ohne trüben Sinn" - Wir Menschen machen uns Gedanken über dies und das, z. B. dass unsere physische Existenz begrenzt ist. Ein Tier, eine Pflanze, ein Wassertropfen hat dieses Problem nicht. Na gut, ein Tropfen fühlt sich auch nicht getröstet, aber sei's drum.
"planvoll" - Meine Gedanken dazu habe ich oben dargelegt.
Witzig, dass dein Vorschlag, Erich, hättest du die letzte Zeile belassen, das Wort "Treffen" ergäbe. Womit sich der Kreis wieder schließt, denn das könnte als Anspielung auf cypis Reisepläne verstanden werden.

Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny