Hi Agneta!
Ja, das Gedicht scheint davon auszugehen, dass jedes Leben einen bestimmten Sinn habe, ein wie von höherer Macht geplantes Schicksal. Das ist natürlich Quatsch. Aber oft ist es doch so, dass Menschen sich für ihr Leben etwas Bestimmtes vornehmen und diese Zukunft wie eine Monstranz vor sich hertragen - ohne sie je zu erreichen. Dieses sich selbst gesteckte Ziel, das, was "sie erreichen sollten" (nach eigenen Maßgaben), wird oft in jungen Jahren avisiert, und spätere Lebensumstände, Erfahrungen oder Reifung der Persönlichkeit in andere Richtungen verwischen oft diese Ziele.
Wenn sich solche Leute also - wie es die Quartette eingangs beschreiben - irgendwann zurückerinnern, um sich neu zu fokussieren, und bewusst erkennen, dass sie weit von dem entfernt sind, was sie sich früher von ihrem Leben erwartet und gewünscht hatten, sind sie oft enttäuscht und hadern mit sich, empfinden sich als Versager. Das Gedicht stellt solche Lebensplanung in Frage und will zeigen, wie oberflächlich und zu kurz gedacht solche Wunschbilder sind, und dass sie das Selbstwertgefühl eigentlich nicht beeinflussen sollten.
Ich denke, so in etwa war damals meine Intention.
LG, eKy