Hi, Ingo!
Gediegen gedichtet, ein ironisches Augenzwinkern nur ganz am Rande auszumachen, wenn überhaupt. Wer dich nicht kennt, würde zumindest keins vermuten.
Allerdings würde ich gern einen Vorschlag machen, der die Sache runden könnte. Denn die 3. Zeile hat nur drei Heber. Hätte die jeweils sechste auch nur drei, könnte man von Regelmaß sprechen, indes, die hat wieder vier! Von Strophenmittigkeit kann man bei Z3 aber auch nicht sprechen. Auch, dass Z3 und Z6 als einzige männliche Kadenz haben, lässt sie zwar verwandt erscheinen, was aber durch die unterschiedliche Heberzahl wieder aufgehoben, ja gar konterkariert wird!
Daher:
Schon quert ein Kiebitzschwarm die Felder,
der Wind streicht milder durch die Wälder
und steiler fällt der Sonne Strahlen.
Die Krähe flattert aus der Buche,
im Sinn die Freude an der Suche
nach Buntem in den grauen Kahlen.
Ein Glöcklein mag sich nicht verstecken,
ja, Blumenschwestern will es wecken
mit traulich zärtlichem Geläute.
Die Zeit der Winterdrohgebärden
ist nicht vorbei, doch neues Werden
fasst Mut und sputet sich ab heute.
Lies dir das mal in aller Ruhe durch und urteile selbst, was sich für dich besser anhört. Meiner Meinung nach ist die ruckfreie Version dem transportierten Inhalt und Gefühl näher, aber das mag ein subjektiver Eindruck sein...
Sehr gern gelesen und bearbeitet!
LG, eKy