Autor Thema: Fels im Meer  (Gelesen 1369 mal)

gummibaum

Fels im Meer
« am: M?RZ 27, 2014, 23:13:12 »
Ein Fels bin ich in rauer See,
an dem die Welle hart sich bricht.
An mir zerschellt das dunkle Weh,
erhellt sein böses Angesicht.

Ich ruf dem weiten Himmel zu:
Du tobst, ich trotze deinen Güssen.
Ich halte aus, vermittle Ruh
in irren Stürmen, wirren Flüssen.

Doch niemand hilft mir. Zeitgeschliffen
und unterspült vom Hin und Her
der Strömung, ihren sanften Griffen,
sink ich zuletzt besiegt ins Meer -


(aus dem Fundus)
« Letzte Änderung: M?RZ 28, 2014, 17:47:04 von gummibaum »

Erich Kykal

Re:Fels im Meer
« Antwort #1 am: M?RZ 28, 2014, 17:06:48 »
Hi, Gum!

Sehr schön, den Stein sprechen zu lassen, ihn zu personifizieren in seinem Ringen wider das regellose Element!
Ein treffliches Gleichnis auch zum Ringen des Menschen wider Geschick und Fährnisse des Lebens. Letztlich unterspült es uns alle und reißt uns hinfort...

Kleinigkeit: S3Z2 - das "Hin und Her" - als Teil der Phrase ist auch das "Her" im hauptwörtlichen Gebrauch und daher ebenso groß zu schreiben wie das "Hin".

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Fels im Meer
« Antwort #2 am: M?RZ 28, 2014, 17:55:02 »
Schön, dass es dir gefällt, Erich und schön, wie du es ausdeutest.

Das große H ist eingefügt.

LG g


cyparis

Re:Fels im Meer
« Antwort #3 am: April 01, 2014, 08:43:44 »
Der letzte Vers, lieber Gummibaum, deprimiert mich.
Ansonsten kann ich mich vorbehaltlos Erich anschließen.


Ganz herzlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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