Hi, Gum!
Die Zeilen 3 und 4 scheinen mir hier recht missverständlich formuliert.
S3 - das "kümmern": Du meist wahrscheinlich sinngemäß "verkümmern", nicht "sich um etwas kümmern". So kann man das aber nicht ausdrücken. Das "ver-" gehört einfach dazu, will man Missverständnisse vermeiden.
S4 - das "emportrug": was WAS emportrug? Die Sinne? Die Seele? Das LyrIch? Ein "sonst" würde den Bezug verdeutlichen. Durch das "und" liest sich das "trauert" als dem "emportrug" zugehörig, aber ich denke, es soll als eigene Sinneinheit stehen. Dabei wäre ein Bindestrich oder ein Komma hilfreich.
Also:
Es scheinen mir alle Gebäude der Seele
auf kleinste, verborgene Steine gesetzt,
und gehn sie verloren, verkümmert verletzt,
was Seelen emportrug, und trauert als Stele.
Etwas verwirrend ist, dass nie genau erklärt wird, was dieses "was" nun ist, das verletzt verkümmert und als Stele trauert. Ist es ein Hochgefühl? Die Selbstsicherheit? die zuvor beschriebenen Gebäude? (in diesem Fall müssten es aber "Stelen" sein, Plural). Dieses letzte Bild funzt auch irgendwie nicht, denn eine Stele trauert ja im Grunde nicht, sie ist kalt und leblos, nur ein Symbol.
Naja, vielleicht folgen all meine Gedanken auch nur einer anderen Logik...
LG, eKy