Hi, Gum!
Die erste Zeile ist unglücklich inversiv formuliert - da muss man innehalten, um erst mal die Bezüge auszuklamüsern. Würd ich umformulieren. In Z2 fragt man sich, ob die dort erwähnte "Senke" dasselbe meint wie das "Tal" in Z1 - was sich inhaltlich aber widerspräche, da "Sommer" und "rauer Wind" als Bilder nicht so recht harmonieren. Ist aber nicht dasselbe gemeint, fragt sich der Leser, wie er diese "Senke" einordnen soll.
Diesbezüglich habe ich auch Schwierigkeiten mit den "finstren Schergen" in Z4: Was ist da gemeint, und von welchen "Schatten" bewacht? Tatsächlichen oder metaphorischen? Zu wenig Info.
Diese erste Strophe solltest du überarbeiten. Der ganze Rest ist sehr gelungen - beste Sonettqualität! Auch die Mischung von männlichen und weiblichen Kadenzen schadet dem Fluss nicht, vor allem in den Quartetten, wo die weiblichen die männlichen umfangen.
Nur in den Terzetten reimst du 2mal "Tal" (Terzett1,Z2 und Terzett2,Z3) - das würde ich auch noch beheben. Mögliche Reime in diesem inhaltlichen Zusammenhang: egal, fatal, schal.
Sehr gern gelesen - ich schätze solche Stimmungsbilder mit oder über Natur.
LG, eKy