Die Wiege

[gummibaum]

Der Regen kühlt die Dunkelheit. Ich liege
im weiten Fenster, über mir das Dach.
Kaum einer ist um diese Zeit noch wach.
Die Dunkelheit gleicht einer großen Wiege.

Und plötzlich spricht es gluckernd aus den Rohren,
durch die das Regenwasser eilig rinnt,
und flüsternd grüßt vom schwarzen Feld ein Wind.
Ich fühle mich aus Grasgeruch geboren.

[Erich Kykal]

Hi, Gum!

Sehr schön, nur zwei Dinge:

S1Z1 - "Nacht" ist in deiner Version seltsam betont, damit es sich ausgeht. Das "sanft" passt irgendwie nicht rein - ein Hebungsprall, wenn ich nicht irre.
Alternative:
"Der Regen kühlt die Dunkelheit. Ich liege"

S2Z4 - Treffender fände ich: "Ich fühle mich aus Grasgeruch geboren."  Bei "im" denkt man eher an "geborgen" als an "geboren", zudem sollte es dann zumindest "neu geboren" heißen, damit es Sinn macht.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

[gummibaum]

Hallo Erich,

du hast recht, und ich habe es geändert. Vielen Dank. Einen schönen Tag wünscht dir
gummibaum

[cyparis]

Lieber Gummibaum,


so fühlte ich mich vor einigen Tagen, fast möchte ich sagen, daß ich neben Dir war.
Unter dem Balkon bei Mutter, das Gurgeln und Gluckern in den Regenrinnen, das intensiv duftende Gras -

wunderbar hast Du das in Verse gefaßt, wunderbar!


Hab Dank
von
Cyparis

[gummibaum]

Schön, Cyparis, dass du es ähnlich erlebt hast. Ich wollte in der ersten Strophe die Wiege aus Nacht und Natur in ihrer ruhigen Bereitschaft, das Leben zu empfangen, ausdrücken. In der zweiten dann das Erwachen dieses Lebens draußen wie auch im LI. Es kommt vielleicht nicht klar genug zum Ausdruck.

LG gummibaum
   

[cyparis]

Doch.