moin moin eKy,
ich freue mich über deine Gedanken zu meinem lyrischen Versuch die Diskrepanz zwischen der kirchlichen und weltlichen Sicht der menschlichen Liebe aufzuzeigen.
Für das Gemälde von Tizian gibt es mehrere interessante Interpretationen.
Meine habe ich in den Versen dargelegt.
Danke für die angesprochenen technischen Mängel, ich werde sie beheben, wobei mir dein Einwand zum "es" nicht eingeht. ??
Nur durch die überspitzte Beschreibung der nicht zu vereinbarenden "göttlichen" und "profanen" Liebe, wird die Heuchelei über dieses Thema erkennbar, wie du es auch richtig beschreibst.
Anmerkung:
Die romantische Dichtung wird von der Idee geleitet, in der gegebenen Realität überwirkliche (transzendente) Zusammenhänge und göttliche Kräfte zu erkennen und im Kunstwerk darzustellen. Sie ist daher im wesentlichen transzendentale oder religiöse Poesie. Entsprechend treffen wir in ihrer Liebeslyrik auf einen zweifachen Liebesbegriff: die irdisch gegebene Sinnenliebe und die aufs Himmlische gerichtete Seelenliebe. Die Gedichte von Novalis, Brentano und Eichendorff legen Zeugnis ab von diesem Dualismus der Empfindungen und dem Versuch, ihn zu versöhnen.
Der Gegensatz von Sinnenliebe und geistig-seelischer Liebe führt die romantische Lyrik in einen kaum lösbaren Konflikt. Die ersehnte Zusammenführung beider Formen der Liebe zur harmonischen Einheit gelingt als Idealvorstellung nur dann, wenn der menschliche Eros in der Liebe zu Christus/Gott aufgehoben wird (Novalis, Eichendorff). Im Grunde bleiben beide Bereiche getrennt und finden ihre jeweilige dichterische Gestaltung in Texten, die entweder eine religiöse Überhöhung der Liebe vornehmen (Vorbild; die Marienverehrung) oder sie mit Hilfe heidnisch-mythologischer Symbolfiguren (Venus, Sirenen etc.) als reine Sinnlichkeit dämonisieren (Brentano, Eichendorff).
(Auszug aus: Arcor-Erklär mir Liebe)
Einen freundlichen Gruß aus der Stadt der sieben goldenen (Kirch) Türme.
Curd