Autor Thema: Über die Wolken  (Gelesen 797 mal)

Thomas

Über die Wolken
« am: September 08, 2014, 20:33:50 »
Über die Wolken

Das Gedankenmeer
fließt in Wellen
aus dunklen Quellen
trübe daher.

Der Sonne Klarheit
muss die Massen
wärmend fassen,
heben zur Wahrheit.

Zum Himmel empor
musst du dich schwingen,
dort nur springen

Quellen hervor,
die erdverbunden
du niemals gefunden.




© Ralf Schauerhammer
S p r i c h t die Seele so spricht ach! schon die S e e l e nicht mehr

(Friedricht Schiller)

cyparis

Re:Über die Wolken
« Antwort #1 am: September 09, 2014, 08:06:25 »
Lieber Thomas,


ein entzückendes und gehaltvolles Mini-Sonett (daß es so was gibt sah ich erst auf der Wiese)!
Gefällt mir sehr.


Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Über die Wolken
« Antwort #2 am: September 09, 2014, 08:48:06 »
Hi, Thomas!

Nicht nur "mini" - ich würde es formal unter "Marginalsonett" einordnen! :D

Scherz beiseite - gerade in wenigen Worten - so es die richtigen sind - erweist sich der wahre Dichter!

Das Gedicht gefällt mir ausnehmend gut!

Allergernst gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Thomas

Re:Über die Wolken
« Antwort #3 am: September 09, 2014, 09:36:44 »
Liebe cyparis, lieber Erich,

vielen Dank. Meisheres minimale "Tränen der Liebe" sind natürlich die Anregung.

Ich vermute, dass die Form des Sonetts als From erhalten bleibt, wenn man die Phrasierung so gestaltet, dass ein Hauptbogen die Quartette umschießt und einer die Terzette. Oder dynamsicher im Shakespeare-Sonett, ein dreifach steigender vom letzten Zeilenpaar "gestoppter" Bogen.

Mir gefällt deswegen übrigens für die Terzette die Reimfom "abb acc" besonders gut, weil durch das implizite "abba cc" die Shakespeare-Dynamik genutzt werden kann.

Liebe Grüße
Thomas
S p r i c h t die Seele so spricht ach! schon die S e e l e nicht mehr

(Friedricht Schiller)