Autor Thema: Venus und Mars  (Gelesen 969 mal)

gummibaum

Venus und Mars
« am: Dezember 29, 2014, 12:51:04 »
Der wilde Mars liegt brav an Venus Seite,
bezwungen von der Tugend dieser Frau,
ein letztes Tuch kühlt ihm den heißen Stau,
und er schläft ein und träumt vom Lanzenstreite.

So ist der rohe Mann, wenn seine Waffen
als Spielzeug dienen sollen den Satyrn.
Denn, statt die Zögernde sanft zu verführn,
enttäuscht er sie mit kläglichem Erschlaffen.

Was nützen Venus die geschürzten Brüste
im Nachtgewand, ihr zärtliches Gesicht?
Die Göttin wartet wohl, doch die Gelüste

des Schlafenden weckt selbst ein Hornstoß nicht.
Er ist, als ob er nichts vom Drang mehr wüsste,
als nähm ein Helm dem Kinderkopf die Sicht.


nach Botticelli: Venus und Mars

Erich Kykal

Re:Venus und Mars
« Antwort #1 am: Dezember 29, 2014, 16:23:55 »
Hi, Gum!

die Terzette gefallen mir besonders gut. Die Quartette holpern für mich satzmelodisch ein wenig hier und da. Die Conclusio mit dem Kinderkopf im Helm (Unreife der Aggression!) spricht Bände!

Gern gelesen! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Venus und Mars
« Antwort #2 am: Dezember 29, 2014, 18:09:49 »
Hallo Erich,

danke für Lob und Tadel. Ich habe hier und da wohl etwas geleimt.

LG gummibaum

cyparis

Re:Venus und Mars
« Antwort #3 am: Januar 20, 2015, 18:23:52 »
Lieber gummibaum,


von mir bekommst Du uneingeschränktes Lob, denn "Venus" kann man - glaube ich - nicht anders genitivieren.
Sehr schön!
Ich hab das Bild vor augen.


Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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