Hi, Jonny!
Ein schönes Beispiel für ein ganz nach Sprachmelodie geschriebenes Gedicht. Die Auftakte und Heberzahlen schwanken unregelmäßig - nur die Kadenzen zeigen einen stabilen Rhythmus (wmwm).
Die Auftakte (
betont oder
unbetont):
ubbb uuuu buuu
Die Hebungen pro Zeile:
5657 5757 6777
Silbenschema S1:
xXxXxxXXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxX
XxXxxxXxXxXx
XxxXxXxXxXxXxxX
Hebungsprall in S1Z1: (x=unbetonte Silbe, X=betonte Silbe) xXxXxx
XXxxXx (... um
spült endlose ...), außerdem schwankt der Rhythmus zwischen xX und xxX.
In Z2 ist der Rhythmus stabil.
In Z3 wäre der Rhythmus XxXx stabil, aber es gibt einen unschönen Senkungsprall (xxx = Parabu
teos durch warme ...), und Z4 schwankt wieder zwischen Xxx und Xx. In dieser Art geht es auch in den beiden anderen Strophen weiter.
Insgesamt halten schöne Sprache, regelmäßige Kadenzen und Reime die Struktur so weit zusammen, dass man sie gut lesen kann, ein klarer Rhythmus ergibt sich leider nicht.
Als "Stimmungsvermittler" hat dies durchaus seine Qualitäten, indes, die unregelmäßigen Auftakte allein verleiden mir die Sache schon. Aber das mag an meiner Vorliebe für klare und stabile Strukturen liegen.
Hebungs- und Senkungspralle solltest du jedenfalls künftig auch klar vermeiden! Dort holpert es eindeutig!
Gern gelesen (noch gerade so

)!
LG, eKy