Autor Thema: Nachmittage  (Gelesen 2169 mal)

Erich Kykal

Nachmittage
« am: Mai 09, 2018, 14:57:34 »
An Nachmittagen atmet meine Seele,
bewegt mit sonnenscheindurchglühten Blättern,
wenn groß die Wolken ihre weißen Lettern
ins Blaue malen. Solchen Bildern stehle

ich Augenblicke traulichen Gedenkens,
daraus ich Lebenslust und Langmut trinke,
bevor ich mit den Abenden versinke,
ermattet von der Fülle des Beschenkens.

Aus Nachmittagen flüstern meine Träume
den Seligkeiten nach, die sie erahnen,
als wüchsen diese über alle Bäume

dem Himmel zu, darein sie Zeichen schreiben:
Gebete, die auf windbewegten Bahnen
nach ferngerückten Horizonten treiben.
« Letzte Änderung: November 01, 2018, 17:45:44 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Martin Römer

  • Gast
Re: Nachmittage
« Antwort #1 am: Mai 09, 2018, 19:24:18 »
… eine recht pointillistische Diktion, wenn man sich erdreistet, die Dinge und aufgezeigten Gegenstände in ihrer Beschreibung als etwas glasklar anzusehen. Beten und dergleichen ist ungewohnt: jaja, diese Gramsüchtigen fliegen nicht mit in die fernen Gegenden, welche leider uns Genussverwöhnten die Wunden heilen, indem sie neue Wunden schaffen…

Also geht es winkend in den Abend
M.

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #2 am: Mai 09, 2018, 19:29:50 »
Hi Martin!

Ich würde gern sagen, dass ich verstehe, warauf du mit seinen Anspielungen hinaus willst, um klug dazustehen - indes, ich werde aus deiner Antwort nicht so recht schlau. Ich erkenne nicht einmal, ob sie sarkastisch gemeint ist oder aufrichtig, ob diese für mich verworrenen Satzfetzen loben wollen oder tadeln.

Sorry, bin wohl zu dumm für dich ...

LG, eKy
« Letzte Änderung: November 01, 2018, 17:46:26 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Martin Römer

  • Gast
Re: Nachmittage
« Antwort #3 am: Mai 09, 2018, 19:55:04 »
Was soll man auch groß loben und tadeln nach dem relativ zu Ende gemalten Bild? Hoffentlich fällt anderen mehr auf, als nur der religiöse Aspekt, welcher von Gebeten statt von Personen spricht, um ihnen den Abend recht ergötzlich zu machen!  ;)

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #4 am: Mai 09, 2018, 20:03:48 »
Hi Römer!

Sprichst du nur Latein? Das Gedicht bedient sich vielleicht einiger religiöser Termini, um das Weihevolle des Moments einzufangen, zu verdeutlichen, aber inhaltlich ist der Text keinesfalls religiös gemeint.

Wenn du schon negativ kritisieren willst, dann bitte ohne Sarkasmus, mit dem es doch nur so wirkt, als wolle sich da jemand als klüger hinstellen als der Rest der Welt. Und nur zum Angifteln sind mir meine Texte zu schade.

Darum kommentiere ich ja auch nur Texte, die mir (trotz Fehlerchen hier und da) gefallen! Was könnte ich den Unfähigen tagtäglich hier in den Foren den Arsch aufreißen, wenn ich wollte! Aber was bringt's? Keiner mag sich durch Süffisanz belehren lassen, man steht bloß als arroganter Arsch da - und wahrscheinlich zurecht!

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Martin Römer

  • Gast
Re: Nachmittage
« Antwort #5 am: Mai 09, 2018, 21:59:12 »
Ich dachte, weniger Leidenschaft und mehr versuchte Sachlichkeit wären schmeichelhaft, für dieses „Negative“ darin musst du über Spezialwissen verfügen. Für Schwerter und Sarkasmus ist wiederum mir das Leben im Leninismus zu schade…

Um unsre Seelenverwandtschaft scheint es nicht allzu wohl bestellt zu sein. Morgen ist Feiertag und da sind die Straßen noch schmutziger und leerer, dieserhalb das Unbehagen?

Friedliche Nacht!
M.

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #6 am: Mai 09, 2018, 23:45:54 »
Hi Martin!

Leben im Leninismus? Lenin war auch so ein arroganter Arsch, der dachte, die Welt müsste nach SEINER Facon selig werden, und Marx' verstiegene Theoreme waren nur sein Mittel zum Zweck, wie bei allen Machtmenschen. Ich dachte, soviel über Politik hätte fast jeder veritable Hirnbenutzer mittlerweile kapiert ...

Ob Glaube an Götter oder an Männer der Macht - die Ideen wechseln mit den Jahrtausenden, die Dummheit der nützlichen Idioten bleibt stets dieselbe!

Und wo war bisher die Sachlichkeit? Deine Kommis hier waren so mehrdeutig konfus, dass ich nicht mal zu sagen wusste, was sie wie sagen wollten. Entweder ich bin zu dumm dafür, oder wir sprechen unterschiedlich Deutsch. Jedenfalls hänge ich nach wie vor in der Luft, was deine Sätze eigentlich besagen wollten über das obige Gedicht.

Ich glaube dir, wenn du sagst, es wäre nicht negativ gemeint gewesen - sofern das die Aussage deiner letzten Sätze sein soll, denn direkt etwas klar auf den Punkt zu bringen, scheint dir zu widerstreben: Auch da bliebt alles seltsam indirekt formuliert, die Bezüge, sofern vorhanden, verwaschen und undefiniert, so als müsste ich deinen kryptischen Sprachbildern auf jeden Fall folgen können.

Seelenverwandtschaft? Wir kennen uns nicht einmal persönlich, und lyrische Inhalte oder eine paar Kommis dazu heranzuziehen, erscheint mir etwas oberflächlich. Mit Feiertagen (die ich noch nie gefeiert habe) oder leeren Straßen (die mich noch nie gestört haben - je leerer, desto besser!) hat das alles nichts zu tun. Ich wünsche mir nur klar verständliche Aussagen über meine Werke, die ich nachvollziehen kann, ohne mich auf diversen potentiellen Metaebenen zurechtfinden zu müssen.

Aber wie gesagt, vielleicht nutzen wir die Sprache einfach zu unterschiedlich, um jeweils zu verstehen, was der andere meint. Obwohl ich anzunehmen wage, dass du mit meinen Kommentaren weniger Verständnisprobleme hast als umgekehrt. So frech bin ich jetzt mal ...

LG, eKy
« Letzte Änderung: Mai 10, 2018, 10:53:06 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Nachmittage
« Antwort #7 am: Mai 10, 2018, 13:09:45 »
Lieber Erich,

tolles Gedicht! Schön, dass die Nachmittage, die in der Poesie weit hinter den tönenden Abenden, seeligen  Nächten und unberührten Morgenden zurücklagen, hierdurch den Anschluss finden, ja, fast in Führung gehen.

Mit Freude gelesen.

LG g   

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #8 am: Mai 10, 2018, 15:00:14 »
Hi Gum!

Vielen Dank!  :)

Der Richtigkeit halber: Es heißt "seligen" oder aber "beseelten", und "die Morgen" haben kein "-den".  ;) (Sorry, der Herr Lehrer kann nicht anders - du müsstest es wissen ...  ::))

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Nachmittage
« Antwort #9 am: Mai 10, 2018, 16:59:12 »
Ich fühlte beim Lesen wie in Eden (e-den)!

cyparis

Re: Nachmittage
« Antwort #10 am: Mai 11, 2018, 11:55:34 »
Lieber Erich,

hier stand ein bewundernder Kommentar zu der "verversten" Fülle; sieht aus, als hegte der PC einen persönlichen Groll gegen mich.

Ich habe ganz klare Bilder vor Augen. In die lasse ich mich sinken
und hebe meine grüßende Hand!

Ungestillte Grüße
von
Cyparis
 :-*


Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #11 am: Mai 11, 2018, 12:20:50 »
Hi Cypi!

Du musst keinen Aufsatz schreiben! Ich weiß ja auch so schon, wie sehr du meine Lyrik schätzt!  :-*

Viel Spaß heute nachmittag!  ;)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

wolfmozart

Re: Nachmittage
« Antwort #12 am: Mai 13, 2018, 10:25:40 »
Hallo Erich,

das ist natürlich Natur-Lyrik auf hohem Niveau.

Und mir scheint, dieses Poem ist mehr von feinen Gefühlen durchwirkt (was mir persönlich immer gut gefällt)  als andere Gedichte von dir, die oft von Geistigem getragen werden.

Lieben Gruß wolfmozart

Erich Kykal

Re: Nachmittage
« Antwort #13 am: Mai 13, 2018, 10:58:56 »
Hi WM!

Das stimmt. Die Schönheit der Natur trägt mich durch mein eher tristes Leben. Gefühle, derer ich Menschen gegenüber kaum mächtig bin, verströme ich dort.

Vielen Dank für diesen feinsichtigen Beitrag!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Nachmittage
« Antwort #14 am: Mai 13, 2018, 14:48:42 »
Hi WM!

Das stimmt. Die Schönheit der Natur trägt mich durch mein eher tristes Leben. Gefühle, derer ich Menschen gegenüber kaum mächtig bin, verströme ich dort.

Vielen Dank für diesen feinsichtigen Beitrag!  :)

LG, eKy

Dieser Satz stimmt mich sehr traurig.
Sollte ich Dich wirklich so wenig kennen?

Cypi
Der Schönheit treu ergeben
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