Autor Thema: S/M  (Gelesen 928 mal)

Erich Kykal

S/M
« am: August 22, 2018, 16:14:56 »
Singende Cherubim Heiligen
Meine Erregung,
Rastlos Zerfleddern Engel
Notgeilchens Seele, Lechzend
Unter Schreiender Tortur.
« Letzte Änderung: August 23, 2018, 13:07:50 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: S/M
« Antwort #1 am: September 13, 2018, 11:35:04 »
Ein schönes sprachspielerisches Gedicht, ich hätte aber Schmerzenslust dem Titel S/M vorgezogen, der bei mir eine falsche Erwartungshaltung geweckt hat ;D Für ein "richtiges" S/M-Gedicht, ist mir persönlich das noch zu brav, weil etwas zu abstrakt  >:D
Und die durchgehende Großschreibung macht m. E. die Entzifferung zu einfach und stört etwas den Lesefluss.
Trotz dieser kleinen Einwände mit Lust gelesen! :)

cyparis

Re: S/M
« Antwort #2 am: September 13, 2018, 14:48:52 »
Ich hatte einen Kommentar geschrieben, aber er verschwand im Orkus.

Noch einmal:
Eine ungewöhnliche Akrostichonhandhabung.

Singende
Cherubim
Heiligen
Meine
Erregung,
Rastlos
Zerfleddern
Engel
Notgeilchens
Seele,
Lechzend
Unter
Schreiender
Tortur.

Sieht natürlich wesentlich einfallsloser aus - da würde man Gereimtes erwarten. Schwierig, wenn man den Wortschatz auf Blankes reduziert.
Ich halte es für ein Experiment.

Trotzdem hier meine Wiederholung:

Masochist zu Sadist:
"Quäl mich!"
Sadist:
"Nein!"

Lieben Gruß
von
Cypi
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: S/M
« Antwort #3 am: September 15, 2018, 00:00:00 »
Hi Suf, Cypi!

Ein Experiment ja, und nicht mal ein gutes - ich schrieb das so vor mich hin, weil mir nichts Gescheites einfallen wollte.

Ich weiß nicht, wie "unbrav" ein "S/M-Gedicht" sein muss, damit es "zählt" - aber ich halte allzu deutliche Aussagen auf diesem Gebiet nicht für sonderlich lyriktauglich nach meinem Geschmack.

Zu dem überraschend tiefsinnigen "Spruch" von Cypi: Ein wahrer Masochist würde nie selbst verlangen, gequält zu werden, denn das Aussprechen dieses Verlangens würde den folgenden Akt zugleich entwerten, ihn wie eine Belohnung wirken lassen. Der wahre Masochist unterwirft sich dem, der von allein Bestrafer, Herr und Meister sein will, und der würde niemals auf eine Aufforderung oder den Befehl seines Opfers reagieren.
Zudem hätte es für einen Sadisten keinen Sinn, einen Masochisten zu quälen, er will ja die nackte Angst, Panik und den Schmerz seines Opfers genießen. Der schlaue Masochist, will er gequält werden, muss dem Sadisten also genau das vorspielen, um zu bekommen, was er will. Würde er rufen: "Quäl mich!" - würde der Sadist sofort wissen, was Sache ist und dann eben: "Nein!" sagen, um wenigstens so den Masochisten zu quälen. Das wird der wahre Masochist also niemals tun.  ;)


LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: S/M
« Antwort #4 am: September 16, 2018, 19:31:59 »
Ach, lieber Erich -

meins war doch nur ein Witz!

Was S/M angeht, bin ich die wahrhaftige Jungfer rührmichnichtan!
Mir kann man alles erzählen. :)

Lieben Abendgruß
von
Cypi
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte