Autor Thema: Der Sommer geht  (Gelesen 1003 mal)

Curd Belesos

Der Sommer geht
« am: November 07, 2018, 21:44:39 »
Der Sommer geht,

doch ist das Jahr noch lange nicht verklungen,
erst schenkt der Herbst uns Trauben für den Wein
und wird von uns mit frohem Sinn besungen -
beim Erntefest, drum lasst uns fröhlich sein.

Wir sahen ach der Jahre schon so viele,
auf unserm Lebensweg in großer Zahl;
und wir verfehlten manche große Ziele,
denn oft ließ uns das Schicksal keine Wahl.

Das alles soll uns heute nicht verdrießen,
so schnell kommt uns der Winter nicht herbei;
wir wollen erst einmal den Herbst genießen
und in der Hoffnung blüht uns schon ein Mai.

© Curd Belesos

« Letzte Änderung: November 14, 2018, 23:22:47 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Erich Kykal

Re: Der Sommer geht
« Antwort #1 am: November 08, 2018, 01:17:51 »
Hi Curd!

Meine Vorschläge:

Einstieg: "Das Jahr, es ist noch lange nicht verklungen," - Hast du die Strophen umgestellt? S1 beginnst du klein und mit einem "doch", dem der vorausgehende Gegenpol fehlt.

S1Z3 - Leerstelle zwischen den letzten Buchstaben und den Bindestrich.

S1Z4 - Warum 2 Punkte am Ende?

S2Z2 - "durch das Lebendige in großer Zahl;" - das vermeidet das fürchterlich flapsige "rum"!

S2Z3 - ergibt so formuliert wenig Sinn. Eher so: "und wir verfehlten manche große Ziele,"

S3Z3 - Komma ans Zeilenende.


Sehr gern gelesen, deine beschwingte Herbsteloge!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Der Sommer geht
« Antwort #2 am: November 08, 2018, 12:27:57 »
Hi Curd!

Von S1 & S3 bin ich begeistert, begeistert, begeistert! Ganz toll!  :) :) :)

Beide Strophen besitzen einen heiteren, durchaus kunstvollen, aber trotzdem ganz natürlich wirkenden Sprachgestus - demgegenüber ist S2 tatsächlich ein bisschen flapsig geraten mit der Verkürzung "rum". Auch inhaltlich ist die Mittelstrophe nicht ganz auf der Höhe der beiden anderen: Die Aussage "wir tragen der Jahre so viele in großer Zahl" ist etwas doppelgemoppelt.
eKys Gegenvorschläge finden allerdings auch nicht so ganz meine Vorliebe, da sie einen typischen "eKy-Sound" erzeugen, der natürlich wunderschön, aber hier nicht passend ist... finde ich...
Und ich mag btw die kleingeschriebene Überleitung des Gedichttitels in die erste Zeile sehr! Evtl. könnte man mit geeigneter Zeichensetzung diesen sehr schönen Kniff noch etwas verdeutlichen. :)

Vorschläge:

Titelüberleitung:

"Der Sommer geht...

... doch ist das Jahr noch lange nicht verklungen"

S2:

Wir tragen ach der Jahre schon so viele
durch unser Erdenleben als Ballast,
gelangten oftmals unverhofft zum Ziele:
das Schicksal hat uns bei der Hand gefasst.

oder:

Wir tragen ach der Jahre schon so viele
durchs Vagabundenleben als Ballast,
und Müh und Lohn verfehlten sich im Ziele,
und immer drängte das Geschick zur Hast.

Wie auch immer, und ob nun mit oder ohne Änderungen, sehr sehr gerne gelesen! :)
VG!
S.

Agneta

  • Gast
Re: Der Sommer geht
« Antwort #3 am: November 09, 2018, 11:01:08 »
ich lese daraus eine harmonische Ruhe im Leben, jeden Tag für sich genießen oder nehmen, dann weiter sehen. Nicht die schlechteste Lebenseinstellung, lieber Curd, die man sich im Alter leisten kann.
LG von Agneta

Curd Belesos

Re: Der Sommer geht
« Antwort #4 am: November 14, 2018, 23:18:20 »
Moin moin Erich,

zum Einstieg. Ich habe den Titel als „Vorspann“ genommen:
„Der Sommer geht, doch ist das Jahr noch lange nicht verklungen“

Danke für deine Denkanstöße.


Hi, Sulfnus,

danke für deine Gedanken, ich werde an eine Umarbeitung deiner Vorschläge denken.

Liebe Agneta,

schön, dein Kommentar entspricht meinem gefühlten Grundgedanken.

LG
CB
« Letzte Änderung: November 14, 2018, 23:27:07 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch