Danke, lieber Wolfmozart und lieber Erich.
Natürlich war Heloisa stark von Männern abhängig, aber vergleichsweise selbstbewusst und sehr gebildet.
Nichil umquam (Deus scit) in te nisi te requisivi: te pure, non tua concupiscens. Non matrimonii federa, non dotes aliquas expectavi, non denique meas voluptates aut voluntates, sed tuas, sicut ipse nosti, adimplere studui. Et si uxoris nomen sanctius ac validius videretur, dulcius mihi semper extitit amice vocabulum aut, si non indigneris, concubine vel scorti; ut, quo me videlicet pro te amplius humiliarem, ampliorem apud te consequerer gratiam, et sic etiam excellentie tue gloriam minus lederem.
Nichts habe ich je bei dir gesucht - Gott weiß es - als dich selbst: dich schlechthin begehrte ich, nicht das, was dein war. Kein Ehebündnis, keine Morgengabe habe ich erwartet; nicht meine Lust und meinen Willen suchte ich zu befriedigen, sondern den deinen, das weißt du wohl. Mag dir der Name "Gattin" heiliger und ehrbarer scheinen, mir war allzeit reizender die Bezeichnung "Geliebte", oder gar - verarg es mir nicht -, deine "Konkubine", deine "Dirne". Je tiefer ich mich um deinetwillen erniedrigte, desto mehr wollte ich dadurch Gnade bei dir finden und um so weniger gerade auf diese Weise dem Ruhm deiner Vorzüglichkeit schaden.
(aus ihrem 2. Brief an Petrus Abaelardus)