Autor Thema: Heimatlied  (Gelesen 1149 mal)

Erich Kykal

Heimatlied
« am: M?RZ 09, 2019, 20:17:01 »
Du grünes Land, das ich bescheiden Heimat nenne,
sei gut zu meinen Kindern, wenn ich nicht mehr bin,
auf dass sie brennen, wie ich heute für dich brenne
in Liebe für die Hügel, die ich so gut kenne
und jedes tief erlebten Tages Neubeginn.

Vergib die ungestümen kleinen Jugendsünden,
wenn hitzig spielend sie die Wälder kennenlernen,
sich schulen an den Dingen, sich damit verbünden,
um unbewusst von deiner Herrlichkeit zu künden,
vom Mittagslicht bis hin zum Bachlauf unter Sternen.

Beschenke sie mit deiner auferblühten Güte
in jedem Frühling, der aus deinen Wiesen steigt,
und zeige ihrer Wissbegier mit jeder Blüte,
was einstmals mir bereits so selig im Gemüte
vom Leben sang, das immer neue Wunder zeigt.
« Letzte Änderung: September 05, 2019, 23:00:51 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Agneta

  • Gast
Re: Heimatlied
« Antwort #1 am: M?RZ 12, 2019, 17:25:42 »
Dieses kommt mir beinahe wie eine gedankliche Fortsetzung von "Auf dem Hügel" vor, lieber Erich. Die Erfahrung, die schöne weitergeben an die Nachfahren.
Die Natur hat so viel zu schenken, grade auch den Jungen. Ob sie es heute im Zeitalter der Digitaisierung noch wahrnehmen? Ich würde es mir auch wünschen. Bin da ganz bei dir.
LG von Agneta

Erich Kykal

Re: Heimatlied
« Antwort #2 am: M?RZ 12, 2019, 20:23:45 »
Hi Agneta!

Inspiriert hatte mich zuvor John Denver mit seinem Song "Wild Montana Sky". Ist also keine direkte Fortführung vom Hügelgedicht. Liegt vielleicht daran, dass ich mir vor einer Weile vornahm, nicht mehr dauernd so depressive Selbstzerfleischungsgedichte zu schreiben, die über menschliche Mängel und zweifelhafte Charaktereigenschaften reüssieren. Ich will wieder positiver werden, Gedichte, die man auch wegen des Inhalts gerne liest, die einen aufbauen und positiv verstärken.

@ John Denver:

Der leider zu früh verstorbene Künstler wird gern als bloßer "Countrysänger" oder "Cowboy" abgetan, aber seine Texte haben oft eine Tiefe, die für amerikanische Verhältnisse ihresgleichen sucht (als Beispiel nenne ich nur seinen Song "I want to live", geschrieben für alle hungernden oder ausgebeuteten Kinder der Welt)! Er bringt mich tatsächlich zum Weinen damit!
Für mich ist er der Reinhard May des American Folk!
Er ist übrigens deutschstämmig, "Denver" ist nur sein Künstlername, der den sperrigen deutschen Namen ersetzt hat. Aber das nur am Rande.

Vielen Dank für deine Einlassungen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Agneta

  • Gast
Re: Heimatlied
« Antwort #3 am: M?RZ 13, 2019, 09:11:28 »
Ja, John Denver  mochte ich auch.

Sufnus

Re: Heimatlied
« Antwort #4 am: M?RZ 13, 2019, 12:41:48 »
Auch ich liebe die Songs von John Denver sehr - habe aber Montana Sky gerade nicht im Ohr.
Somit muss ich bei Deinem Gedicht wieder einmal (ich hoffe, Dich damit nicht zu enervieren) an Theodor Kramer und die Melodiosität seiner besten Werke denken. Melodiös ist dabei ein gutes Stichwort - Dein Gedicht liest sich (und klingt im inneren Ohr) wie der Text zu einer Nationalhymne - allerdings kenne ich gerade keinen Hymnentext, der sich an die Sechshebigkeit wagt - und damit durch die Länge der einzelnen Zeilen die Hürde für den Komponisten wie den ungelernten Interpreten hoch hängt. Bemerkenswert übrigens, dass sich in Deinem Sechsheber kaum einmal eine Mittelzäsur finden lässt und doch die Zeilen in einem ruhigen, langen Atem erklingen ohne leiernd oder überdehnt zu wirken. Chapeau! :)
Sehr gerne gelesen, Deine Hymne!
S.

Erich Kykal

Re: Heimatlied
« Antwort #5 am: M?RZ 13, 2019, 18:26:07 »
Hi Suf!

Vielen Dank für die Einlassungen für eine musikalische Umsetzung!

Ich achte immer sehr auf flüssigen Duktus und harmonische Sprachmelodie, denn was ist die Sprache der Lyrik, wenn wir sie nicht zum Klingen bringen!?  ;)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Curd Belesos

Re: Heimatlied
« Antwort #6 am: M?RZ 15, 2019, 22:19:49 »
Ich will wieder positiver werden, Gedichte, die man auch wegen des Inhalts gerne liest, die einen aufbauen und positiv verstärken.

moin Erich,
man spürt es, es sind andere Gedanken und es ist ein anderes Versmaß mit dem du langzeilig deine schöne Umwelt beschreibst.

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch