Sie steht allein, kaum merklich ist ihr Schwanken
wie unter einem allzu schweren Hieb:
Er hatte ihr doch soviel zu verdanken,
und nun hat er sie dennoch nicht mehr lieb!?
Ein vages Zucken um der Lippen Röte
des stummen Schreis, der sich ihr nie entrang;
so sagt der ganzen Welt sie: Komm und töte
mich gleich und alle Ewigkeiten lang!
Wie beinah tot aus wunden Augen starrt sie,
gebrochen zwar, doch ungebeugt und stolz;
und spiegelnd ihren Seelenschmerz verharrt sie
wie Bernsteintränen auf gequältem Holz.
(von ca. 2005)