Die Nacht eines Dichters (Sonett)
Es treiben ihn die flüsternden Gedanken,
die wie ein Sommerregen tränend tropfen,
des nachts an seine Fensterläden klopfen,
an Simsen, Wänden klammern und sich ranken,
bis er sie fasst, sie trägt wie Pflastersteine,
und sie sich endlich wort-ergeben zeilen.
Aus Unbewusstem fliehen, ihm enteilen
auf das Papier, als wären es nicht seine.
Er liest sie laut und lauscht. Sich fremd, gebannt,
als wär er zwei, als wär er der vom Rand.
Dem andren lässt er ungern freien Lauf,
und doch hat der die Verse ihm gewoben.
Der Krypta seines Wesen, sich enthoben,
schaut er enttarnt zu blinden Sternen auf.